Polizei warnt vor Panik

Bempflingen: WhatsApp-Warnung an Eltern - was steckt dahinter?

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Siri Warrlich
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Eltern im Kreis Esslingen sind besorgt. Auf WhatsApp geht die Warnung rum: Männer in weißen VW-Bussen sollen Kinder ansprechen. David Fritsch vom LKA erklärt die Hintergründe.

Die Nachricht verbreitet sich schnell, weil sie auf die Ängste von Eltern abzielt: Männer in weißen VW-Bussen versuchten angeblich, in Bempflingen und Neckartailfingen (Beide Kreis Esslingen) Kinder mit Kuscheltieren und Süßigkeiten anzulocken. Davor warnt eine Kurznachricht, die in den letzten Tagen per WhatsApp verbreitet wurde.

"Hallo zusammen, ich hab' heute von zwei Bekannten unabhängig voneinander mitbekommen, es sind gerade Männer unterwegs in weißen VW-Bussen."

Die Polizei ist der Sache nachgegangen. Am Dienstagmittag soll ein Neunjähriger auf dem Nachhauseweg von der Schule von einem etwa 60 Jahre alten Autofahrer angesprochen worden sein, schreibt das Polizeipräsidium Reutlingen in einer Meldung. Nachdem der Junge das Angebot abgelehnt habe, bei dem Mann mitzufahren, habe dieser seine Fahrt fortgesetzt.

Weiße Vans laut LKA häufig Falschmeldung

"Auch wenn der Hintergrund des Ansprechens im vorliegenden Fall bisher noch nicht abschließend geklärt werden konnte, so ist ein harmloser Hintergrund nicht auszuschließen", schreibt das Polizeipräsidium Reutlingen - und verweist auf einen anderen Fall in Plochingen im Februar. Dort haben laut der Polizei Ermittlungen zu einer Meldung ergeben, dass ein Mann tatsächlich Kindern Schokolade übergeben habe - aber im Beisein des Vaters.

Signal als sicherer Messenger: Ein Finger über einem Handybildschim mit Icons für mehrere Messenger-Dienste
Durch Messengerdienste können sich Falschmeldungen sehr schnell verbreiten, warnt die Polizei.

Die Polizei nehme jeden Hinweis ernst und gehe allen Warnungen nach. Das betont auch David Fritsch vom baden-württembergischen Landeskriminalamt. Zugleich warnt Fritsch vor Panik, die sich durch gezielte und bewusste Falschmeldungen - also "Fake News" - häufig verbreite.

David Fritsch, Pressesprecher LKA BW
David Fritsch ist Pressesprecher des Landeskriminalamts. "Corona war ein Brandbeschleuniger für Falschmeldungen", sagt Fritsch.

Die Warnung vor weißen Kleintransportern zum Beispiel ist Fritsch schon häufiger begegnet. "In den allermeisten Fällen haben sich diese Meldungen als Fake News herausgestellt", sagt Fritsch.

"Dass Kinder vor Schulen angesprochen werden, ist ganz, ganz selten."

Fake News erkennen: Tipps für Eltern

Den Verfassern von Falschmeldungen gehe es darum, Ängste und Verunsicherung zu schüren, so Fritsch weiter.

Ein Mann tippt auf einem Smartphone eine WhatsApp-Nachricht.
Falschmeldungen zielen oft auf Ängste ab. Das LKA empfiehlt, jede Nachricht kritisch zu hinterfragen.

Fritsch empfiehlt Eltern, jede Warnung kritisch zu hinterfragen: Wer ist die Quelle? Kann der Absender diese Informationen überhaupt haben oder verbreitet er sie selbst nur ungeprüft weiter? Könnten Fotos per Photoshop bearbeitet worden sein? Außerdem sollten Eltern ganz genau nach konkreteren Informationen fragen. Zum Beispiel: Welches Kind wurde denn angesprochen, aus welcher Klasse genau? "Wer eine Meldung erhält und sich unsicher ist, kann sich jederzeit an die Polizei vor Ort wenden", sagt Fritsch.

Mehr Tipps zum Erkennen von Falschmeldungen gibt es zudem auf einer Webseite der Polizei.

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