Der Streit zwischen zwei Bewohnerinnen einer städtischen Unterkunft in Sindelfingen (Kreis Böblingen) hat am Montagnachmittag einen größeren Polizeieinsatz unter Beteiligung eines Spezialeinsatzkommandos ausgelöst.
Schusswaffe gezogen
Eine 65 Jahre alte Frau war nach Informationen der Polizei in der Unterkunft mit einer 59-jährigen Frau zunächst verbal aneinander geraten. Im weiteren Verlauf des Streits habe die 65-Jährige dann eine Schusswaffe gezogen und auf die andere Frau gezielt sowie diese bedroht. Eine Zeugin alarmierte deswegen gegen 14 Uhr die Polizei. Auch ein Spezialeinsatzkommando rückte aus, da die Lage zunächst unklar und unübersichtlich gewesen sein soll.
Straßen rundum gesperrt und Gebiet evakuiert
Die Straßen rund um das Wohnhaus wurden gesperrt, das Gebiet weiträumig evakuiert. Dabei mussten unter anderem auch Gäste und Personal eines Schnellrestaurants in der Nähe aus dem abgesperrten Bereich gebracht werden, so die Polizei.
Im Verlauf der polizeilichen Maßnahmen konnte die 59-Jährige rund anderthalb Stunden später unverletzt das Haus verlassen. Etwa 10 Minuten später verließ auch die Tatverdächtige das Zimmer, in dem sie sich mit ihrer Kontrahentin zuvor aufgehalten hatte. Dabei wurde sie von Kräften eines Spezialeinsatzkommandos widerstandslos und unverletzt festgenommen.
Softair-Waffe sieht echter Schusswaffe zum Verwechseln ähnlich
Bei einer Durchsuchung des Zimmers wurde die Schusswaffe gefunden und beschlagnahmt. Es handelte sich dabei um eine Softair-Waffe, die laut Polizei auf den ersten Blick kaum von einer echten Waffe zu unterscheiden ist. Die 65-Jährige, die sich mutmaßlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wurde vorläufig festgenommen.
Die genauen Geschehnisse in Sindelfingen waren zunächst unklar gewesen. Bis zum Abend hatte die Polizei von einer "Bedrohungslage im häuslichen Bereich" gesprochen.