Dieses Jahr ist manches anders, sagt Klaus Brodbeck, Landwirt aus Stuttgart-Möhringen. Aktuell schaut er mehrfach am Tag auf die Wetterapp und hofft auf Regen. Im Frühjahr kam soviel davon vom Himmel, dass sich die Bodenschichten verdichteten. Deshalb tun sich die Pflanzen nun schwer, denn ihre Wurzeln können nicht so gut eindringen. Doch das müssen sie nun, um in den sonnigen, trockenen Phasen tief unten an das Wasser zu kommen.
Zuerst viel Regen, jetzt zu wenig
Aktuell kommt Brodbeck nicht aus ohne zu gießen, obwohl er eigentlich ein großer Befürworter des "Nicht-Gießens" ist. Denn im Grunde müsse ein Acker nicht bewässert, sondern vor allem gehakt und regelmäßig aufgelockert werden. Der Landwirt bewirtschaftet 60 Hektar, unter anderem mit Getreide, und hat gerade Salat, Brokkoli und Blumenkohl gepflanzt.
Nur wenig grüne Halme auf der Weide
Uwe Beck schaut auf den Fildern ebenfalls voller Sorge auf seine Weiden. Der erste Schnitt ist gemacht, der Ertrag war recht gut. Doch was jetzt nachkommt, ist gelb und trocken. Lediglich einzelne Halme sind grün - und das ist zu wenig, um seine Milchkühe zu versorgen. Damit setzt sich ein Negativtrend fort:
Erdbeeren haben höheren Wasserbedarf als Gemüse
Auch die Erdbeeren von Bernhard Bayer brauchen viel Wasser. Deshalb hat der Landwirt aus Neuhausen auf den Fildern vor zehn Jahren umgestellt und in eine Tröpfchenbewässerungsanlage investiert. Die mache zwar deutlich mehr Arbeit als eine großflächige Bewässerung von oben. Aber nun braucht er nach eigenen Angaben nur die Hälfte der vorherigen Menge Wasser, da er damit nun nur noch die Wurzelzone bewässert.
Das freut Erdbeer-Landwirt Bayer, denn schließlich ist Wasser teuer und wird immer kostbarer. Zugleich sinken aber die Grundwasserstände immer weiter, berichtet die Landeswasserversorgung. Das gebe einen gewissen Anlass zur Sorge. Und keiner weiß, mit welcher Dynamik der Klimawandel fortschreitet.