Angesichts hoher Energiepreise fordern Gastronominnen, Gastronomen und Hoteliers in Baden-Württemberg eine rasche Entlastung durch den Staat. Das wurde vor einer Tagung des Branchenverbands DEHOGA deutlich, die am Montagnachmittag in Rust (Ortenaukreis) beginnt. Bei der Konferenz im Europa-Park wird Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) erwartet, wie der Verband mitteilte.
Inflationsängste: Eingetrübte Stimmung bei Mitgliedern
Eine unlängst veröffentlichte bundesweite Mitgliederumfrage, an der 630 Betriebe aus Baden-Württemberg teilnahmen, hatte ergeben, dass zunehmende Kosten und Inflationsängste vor Winterbeginn auf die Stimmung drücken. Die geplante Energie- und Strompreisbremse muss sich nach den Worten von Dehoga-Präsident Guido Zöllick rasch bei Verbrauchern und Betrieben auswirken. Die Buchungs- und Reservierungslage bis Jahresende sei durchwachsen, hatte es geheißen.
Die Gaspreisbremse für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen soll spätestens ab März wirken - die Bundesregierung prüft aber eine Rückwirkung ab Februar. Geplant ist ein vom Staat subventionierter Basisverbrauch, ebenso wie bei der Strompreisbremse. Diese soll ab Januar gelten.
Auch Mehrwertsteuersatz belastet die Gastronomie
Ein weiteres Thema für Gastwirtinnen und Gastwirte ist die Mehrwertsteuer auf Speisen. Diese war während der Corona-Pandemie von 19 auf 7 Prozent vermindert worden - ursprünglich befristet bis Ende 2022. Angesichts der Energiekrise wurde die Reduzierung bis Ende 2023 verlängert. Die Branche fordert nun, den Steuersatz dauerhaft - also über das kommende Jahr hinaus - auf Niedrigniveau zu belassen, um Betriebe zu entlasten.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) vertritt die Interessen von Gastronominnen, Gastronomen und Hoteliers. In Baden-Württemberg sind nach Verbandsangaben über 12.000 Unternehmerinnen und Unternehmer organisiert.