Sicher durch die Fastnachtszeit

Faschings-Höhepunkt: Polizei und ADAC raten Partygästen zur Vorsicht

Stand

Am "Schmotzigen Donnerstag" beginnt in Teilen von BW die Fastnachts-Hochphase. Behörden und der ADAC erinnern daran, dass aber auch dann Gesetze und Verkehrsregeln gelten.

Der ADAC hat anlässlich der Fastnachtszeit Empfehlungen für Partygäste zum Thema Verkehr veröffentlicht. Auch wer während dieser Zeit gegen die 0,5-Promille-Grenze für Autofahrer und Autofahrerinnen verstößt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 500 Euro rechnen. Außerdem drohen zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot für einen Monat.

Der ADAC weist außerdem darauf hin, dass die Promillegrenze je nach Körpergröße, Alter, Gewicht und Geschlecht unterschiedlich schnell erreicht wird. Zudem könne bereits ein Blutalkoholwert von 0,3 Promille strafbar sein, wenn sich dieser negativ auf die Fahrweise auswirkt. Wer unter 21 Jahre alt ist oder den Führerschein erst seit weniger als zwei Jahren besitzt, muss sogar eine Null-Promille-Grenze einhalten.

Für Fahrten mit E-Scootern und bestimmten E-Bikes gelten beim Alkohol im Übrigen die gleichen Grenzwerte wie beim Auto. Beim Fahrrad liegt die Grenze deutlich höher, solange Fahrer oder Fahrerin unauffällig sind und niemanden gefährden. Doch wer sich mit mehr als 1,6 Promille Alkohol im Blut aufs Rad setzt, begeht eine Straftat und kann seinen Führerschein verlieren.

Alkohol auf einem Bild einer Fastnachts-Feier
Die Polizei und der ADAC raten, im Umgang mit Alkohol nicht zu sorglos zu sein - sei es auf Festen oder bei der An- und Heimfahrt.

ADAC: Clownsschuhe und Autopedale passen nicht zusammen

Auch in Bezug auf Kostüme gibt es laut ADAC ein paar Dinge zu beachten. Zwar sei es nicht per se verboten, sich verkleidet ans Steuer zu setzen. Bestimmte Accessoires können sich beim Autofahren jedoch als hinderlich erweisen. Laut ADAC ist es nicht ratsam, mit Monsterfüßen oder Clownsschuhen aufs Gaspedal zu treten. Genauso könnten Faschingsmasken die Sicht und das Hören einschränken. Kommt es zu einem Verkehrsunfall, kann es passieren, dass die Versicherung den Schaden nicht in vollem Umfang bezahlt. Der ADAC rät deshalb, sperrige Kostüme erst vor Ort anzuziehen oder für die Fahrt zur Faschingsparty direkt den ÖPNV zu nutzen.

Rettungsdienste raten zu Alkohol in Maßen

Die Polizei rät Närrinnen und Narren, sich in der bevorstehenden heißen Phase der Fastnachtszeit ab Donnerstag nicht allzu sorglos zu verhalten - sonst könne es zu einem "persönlichen Aschermittwoch" kommen, wie die Reutlinger Polizei es in einer Mitteilung ausdrückt. Das sei beispielsweise möglich, indem jemand durch zuviel Alkohol "zu einem willkommenen Opfer für eine Straftat wird oder sich selbst zu einer solchen hinreißen lässt, die man nüchtern nie begehen würde".

Alkohol senkt die Hemmschwelle: Der BW-Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) empfiehlt daher, Ansammlungen von offensichtlich stark alkoholisierten Menschen zu meiden, um Aggressionen aus dem Weg zu gehen. Ohnehin sollte Alkohol in Maßen getrunken werden. Denn laut dem Deutschen Feuerwehrverband sind Unfälle durch Trunkenheit die häufigste Ursache für Einsätze des Rettungsdienstes im Umfeld von Fastnachtsveranstaltungen, etwa nach dem Sturz in Glasscherben.

Das DRK weist außerdem darauf hin, dass Alkohol nicht wärme, sondern nur das Kälteempfinden verringere. Daher besser warme Kleidung anziehen, auch wenn die Temperaturen derzeit relativ mild sind, und auch am Rande eines Fastnachtsumzug in Bewegung bleiben und sich zwischendurch in geschlossenen Räumen aufwärmen. Und dann auch mal eine Pause beim Alkoholkonsum einlegen und etwas essen, rät das Rote Kreuz.

Polizei warnt vor K.o.-Tropfen bei Fastnachts-Partys

Die Polizei widmet sich in ihren Ratschlägen ebenfalls ausführlich dem Thema Alkohol, auch im Zusammenhang mit sogenannten K.o.-Tropfen. Man solle bei Feiern Getränke nie unbeaufsichtigt lassen und besonders von unbekannten Spendern oder flüchtigen Bekanntschaften keine offenen Getränke annehmen, rät die Behörde. Besteht der Verdacht, dass man einen verunreinigten Drink zu sich genommen hat, sollte man sich so schnell wie möglich untersuchen lassen, da K.o.-Tropfen nur für eine begrenzte Zeit im Blut und im Urin nachweisbar sind.

Ulm

Kooperationsprojekt mit Sozialministerium Kampf gegen K.o.-Tropfen: Pilotprojekt startet in Ulm

Ab Januar werden in den Notaufnahmen um Ulm Betroffene bei Verdacht auf K.o.-Tropfen getestet - ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt. Wieso es das Projekt gibt und was sich ändert.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Und wer seine eigene Fastnachtsparty feiert, sollte beim Schmücken des Partyraums die Dekoration nicht in unmittelbarer Nähe von Glühbirnen, Heizstrahlern, Kerzen und anderen heißen Gegenständen anbringen, rät der Feuerwehrverband. Insbesondere Vorsicht mit offenem Feuer in dekorierten Räumen. "Halten Sie Löschmittel bereit: Feuerlöscher oder Eimer mit Wasser", so der Verband. Zudem sollte man keine Masken und Kostüme aus leicht brennbarem Material tragen.

Polizei will auch in Zivil zu Fastnachts-Feiern gehen

Die Polizei kündigt außerdem an, sie werde "wie schon in den vergangenen Jahren bei größeren Veranstaltungen und Umzügen erhöhte Präsenz zeigen und auch vermehrt Kontrollen durchführen". Sie erinnert in ihrer Mitteilung auch an die mögliche, aber abstrakte Gefahr durch Terror und das Risiko allgemeine Kriminalität. Wer zur Fastnacht geht, sollte besser nicht allzu viele Wertgegenstände bei sich haben, denn Diebe nutzen die Gelegenheit.

Die Polizei will auch in Zivil unterwegs sein. Doch weil sie "nicht überall" sein könne, sei sie darauf angewiesen, dass sich Fastnachtsbesucherinnen und -besucher im Zweifelsfall selbst melden, wenn sie Verdächtiges oder Straftaten beobachten.

Und wer Angetrunkene schlafend oder dämmernd im Freien antrifft, "muss unbedingt helfen", so das Rote Kreuz. "Es drohen Unterkühlungen mit im schlimmsten Fall lebensbedrohlichen Auswirkungen. Sorgen Sie dafür, dass unterkühlte Personen ins Warme gebracht werden und bei Bedarf von Fachleuten des Sanitäts- und Rettungsdienstes weiterbehandelt werden." Notfalls den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmieren. Damit die Einsatzkräfte auch zu dem Notfall gelangen können, gilt: Autos so parken, dass Rettungswege frei bleiben, und die Rettungsdienste nicht bei ihrer Arbeit behindern.

Mehr zur Fastnacht

Kehl

Mindestens acht Menschen verletzt Brand bei Fastnachtsumzug in Kehl wirft Sicherheitsfragen auf

Ein Brand auf einem Wagen beim Fastnachtsumzug in Kehl hat mindestens acht Menschen verletzt. Die Polizei ermittelt. Laut Veranstalter war der Wagen vorher überprüft worden.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Baden-Württemberg

Kosten bis zu 8.000 Euro Betrunken auf dem E-Scooter: Teure Fahrt mit enormen Folgen

Betrunkene E-Scooter-Fahrer verursachen in BW mehr Unfälle als je zuvor. Da die Promillegrenze wie für Autofahrer gilt, verlieren viele Menschen so auch lange ihren Führerschein.

Anstöße SWR1 Baden-Württemberg

Karlsruhe

Heiße Phase der Fastnacht Diese Umzüge gibt es von Karlsruhe über Rastatt bis Calw

Der Höhepunkt der Fastnacht steht bevor und damit auch das wilde Treiben auf den Straßen in der Region. Eine Übersicht über die Umzüge rund um Karlsruhe.

SWR4 BW am Samstagmorgen SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
SWR

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.