Kälte, Glätte, Unfallgefahr

Winter in BW: Frostige Temperaturen, Lage entspannt sich

Stand

In Baden-Württemberg ist es weiterhin kalt. Vielerorts liegt Schnee. Wie wirkt sich das Winterwetter auf das Land aus? Im Live-Ticker informieren wir über alle Entwicklungen.

Wir beenden den Ticker

Schneebedeckte Wiese und frostbedeckter Ast

Mit diesem frostigen Eindruck aus Gomaringen (Landkreis Tübingen) am Rande der Schwäbischen Alb am Samstagmorgen beenden wir diesen Ticker. Denn die Lage hat sich beruhigt. Am Montag ist aber nochmal Vorsicht geboten. Und auch wer am Wochenende spazieren geht, sollte achtsam sein: "Auf Wegen und Gehwegen ist es doch ziemlich glatt", so SWR-Wetterreporter Harry Röhrle, der den Sonnenaufgang eingefangen hat.

Wetterreporter: "Keine neuen Niederschläge, die zu Problemen führen"

Aktuell ist die Wetterlage in Baden-Württemberg im Vergleich zu Mitte der Woche relativ entspannt. "Es gab keine neuen Niederschläge, die auf den Straßen zu Problemen führen könnten", so SWR-Wetterreporter Harry Röhrle. Allerdings ist es sehr kalt: "Minus 18 Grad in Meßstetten auf der Alb und in Hermaringen, Minus 15 Grad in Merklingen." Stellenweise tritt im Land am Morgen Nebel auf. "Wenn es Bodennebel ist, könnte dieser natürlich auf der Fahrbahn gefrieren", so der Wetterreporter. "Aber die Räumdienste dürften das unter Kontrolle haben." Auf den Straßen könnte es außerdem möglicherweise zu Reifglätte kommen. "Aber es war so kalt, dass der Schnee nicht geschmolzen ist und das Schmelzwasser durch den strengen Frost in der Nacht auf den Straßen hätte gefrieren können", so Röhrle. Eine generelle Problemlage, wie in den vergangenen Tage dürfte heute und morgen nach Einschätzung des SWR-Wetterreporters nicht entstehen.

So geht es weiter mit dem Wetter

Winterliche Stimmung an der Uferpromenade in Friedrichshafen am Bodensee - inclusive Schnee auf einer Palme.
Winterliche Stimmung an der Uferpromenade in Friedrichshafen am Bodensee.

Sogar die Uferpromenade in Friedrichshafen am Bodensee ist nach dem Wintereinbruch komplett weiß - inklusive der Palme am Wegesrand. Am Wochenende bleibt es noch winterlich und teilweise sehr frostig - in Teilen Baden-Württembergs wird sich voraussichtlich aber auch die Sonne zeigen. Ab Montag muss nochmal mit rutschigen Straßen gerechnet werden, bevor dann das Tauwetter einsetzt.

Es wird zapfig: Experten warnen vor zu dünnen Eisschichten

Die Temperaturen am Wochenende haben es in sich. Manche Wetterdienste in Baden-Württemberg melden sogar bis zu minus 20 Grad am Sonntag. Da könnte man ja auf die Idee kommen, die Schlittschuhe auszupacken. Aber Experten warnen davor, jetzt schon Eisflächen zu betreten.

Mit Sommerreifen gegen Baum gefahren

Eine 40-jährige Autofahrerin ist am Morgen in Esslingen mit ihrem Wagen frontal gegen einen Baum geprallt. Das Fahrzeug war laut Polizei bei Schneematsch und Glätte ins Schleudern geraten. Dabei zog sich die Frau nach derzeitigem Kenntnisstand leichte Verletzungen zu. Ein Rettungswagen wurde angefordert. Das Auto, das mit Sommerreifen ausgerüstet war, musste abgeschleppt werden. Der Blechschaden beläuft sich auf circa 5.000 Euro, so die Polizei.

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Wie Blitzeis entsteht

Wenn sich die Straße im Winter binnen Minuten in eine spiegelglatte Rutschbahn verwandelt, dann ist oft gefährliches Blitzeis schuld. Es kann immer dann entstehen, wenn Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahnoberfläche trifft. In einem solchen Fall bildet sich dort binnen kürzester Zeit eine zusammenhängende Eisschicht. Die Tücke: Blitzeis ist oft nur schwer erkennbar und die Gefahr oft nicht ausgeschildert. Sicherheitssysteme wie das Antiblockiersystem (ABS), das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), Schneeketten und auch Winterreifen macht das Wetterphänomen nach Aussage der Experten vom ADAC nutzlos. Nichtsdestotrotz sind Winterreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen in Deutschland vorgeschrieben. Wer bei Blitzeisgefahr unterwegs ist, der sollte möglichst umsichtig und vorausschauend fahren und seine Umgebung und das Wetter gut im Blick haben. Explizit empfiehlt der ADAC für solche Situationen: "Einen größeren Abstand zum Vordermann halten, sanft bremsen und gefühlvoll lenken." Wer doch von Eisregen unterwegs überrascht wird, der sollte nach Möglichkeit eine Pause einlegen und auf die Streudienste warten.

SWR1 Grafik Blitzeis_Bremsweg bei Vollbremsung
Der Bremsweg bei einer Vollbremsung aus 50 km/h zu verschiedenen Gegebenheiten im Vergleich.

Unfall auf schneeglatter Fahrbahn bei Schöntal

Heute früh hat ein 27-Jähriger zwischen den Ortschaften Rossach und Berlichingen bei Schöntal (Hohenlohekreis) die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Laut Polizei kam das Fahrzeug aufgrund der schneeglatten Fahrbahn von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer blieb unverletzt. Das Auto musste abgeschleppt werden, der Sachschaden wird auf 6.000 Euro geschätzt, so die Polizei.

Auto bei Biberach auf glatter Fahrbahn umgekippt

Heute Morgen ist eine 21-Jährige Autofahrerin bei Prinzbach (Kreis Biberach) bei Glätte in einer Kurve ins Schleudern geraten und mit ihrem Wagen zur Seite gekippt. Laut Polizei erlitt die Frau leichte Verletzungen und wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Zur Bergung des Wagens musste die B415 für wenige Minuten komplett gesperrt werden, weshalb es kurzfristig zu Behinderungen kam. Das Auto dürfte nicht mehr reparabel sein, so die Polizei. Der Sachschaden wird auf rund 4.000 Euro geschätzt.

Zwei Verletzte nach Unfall in Rudersberg

Bei einem Unfall bei Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) sind zwei Menschen mittelschwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, geriet ein Autofahrer am Freitagmorgen kurz auf einen Grünstreifen und dann ins Schleudern. Er kam auf die Gegenfahrbahn und kollidierte dort mit einer 36 Jahre alten Autofahrerin. Der Mann kam mit seinem Wagen in einem Feld zum Stehen, das Auto der Frau fing Feuer. Den Angaben des Polizeisprechers zufolge konnte sie sich selbst aus ihrem Wagen befreien. Beide Fahrer kamen mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Straße war für etwa zwei Stunden gesperrt.

Verletzte und Sachschäden bei Glätteunfällen nahe Leutenbach

Glätte auf einer Landesstraße hat in Leutenbach (Rems-Murr-Kreis) zu einem Unfall mit zwei leicht Verletzten geführt. Eine 22-Jährige kam auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Rutschen und geriet auf die Gegenfahrbahn. Dort kollidierte sie mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Die 22-Jährige und der 55-jährige Fahrer des anderen Autos wurden leicht verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Beide Wagen mussten abgeschleppt werden, der Schaden wird auf 50.000 Euro geschätzt.

Nicht weit davon entfernt kam es wegen der Glätte zu einem anderen Unfall. Ein 64-Jähriger kam in der Nähe von Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) auf der Westumfahrung von der Fahrbahn ab. Das Auto kippte um und blieb auf dem Dach liegen. Fahrer und Beifahrerin blieben aber unverletzt.

Einbruch: Fußspuren im Schnee lassen Tatverdächtigen auffliegen

In Emmendingen hat der Schnee der Polizei geholfen, einen Tatverdächtigen festzunehmen. Dieser soll in ein Firmengebäude eingebrochen sein. Die Polizeibeamten waren Fußspuren im Schnee gefolgt, die vom Gebäude wegführten. Spürhunde unterstützten bei der Suche, die schließlich beim anderthalb Kilometer entfernten Wohnhaus des Tatverdächtigen endete. In der Wohnung des 39-Jährigen fanden die Beamten mutmaßliches Diebesgut sowie Tatwerkzeug.

Region Bodensee-Oberschwaben: Wenig Unfälle

Trotz des Schneefalls in weiten Teilen der Region Bodensee-Oberschwaben ist es in der Nacht und heute Morgen nur zu wenigen Unfällen auf glatten Straßen gekommen. Bisher sei die Lage sehr ruhig, sagte die Polizei dem SWR. In den vergangenen Tagen war es in der Region zu mehreren Glätte-Unfällen gekommen.

A8 zwischen Pforzheim-West und Heimsheim mit Schnee bedeckt

Auf der Autobahn 8 wird zwischen Pforzheim-West und Heimsheim in beiden Richtungen vor Schnee auf der Fahrbahn gewarnt. Bei einer mit Schnee bedeckten Fahrbahn steigt das Unfallrisiko durch Glätte.

Neuschnee in Teilen Baden-Württembergs erwartet

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in Baden-Württemberg weiter vor verbreiteter "Glätte durch Schnee oder Eis". Eine Unwetterwarnung für das Land liegt derzeit allerdings nicht mehr vor. Bis zum Nachmittag könne es im Süden und in der Mitte des Landes zu ein bis fünf Zentimetern Neuschnee kommen. Südlich der Schwäbischen Alb könne es gebietsweise sogar fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee geben.

Größtenteils trockenes Winterwetter in Deutschland erwartet

In großen Teilen Deutschlands erwartet die Menschen in den kommenden Tagen heiteres Winterwetter. Dabei bleibt es allerdings vor allem in den Nächten frostig kalt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. In Süddeutschland, also auch in Baden-Württemberg, soll es heute noch teilweise schneien. Vom Nordschwarzwald bis zum Fichtelgebirge in Bayern rechnen die Meteorologen mit leichtem bis mäßigem Schneefall, der sich zum Nachmittag zu den Alpen zurückziehen und nachlassen sollte. Die Höchsttemperaturen in Deutschland liegen zwischen minus drei und plus drei Grad.

Start der Skisaison am Feldberg verschoben

Der Start der Skisaison am Feldberg (Südschwarzwald) hat sich wetterbedingt erneut verzögert. Entgegen der Ankündigungen können morgen nicht mehrere Lifte am Schwarzwaldgipfel Seebuck in Betrieb gehen. Kündigten die Feldbergbahnen heute Abend in Todtnau (Kreis Lörrach) an. "Unser Pistenteam hat alles gegeben, aber gegen den anhaltenden Regen und die Inversionswetterlage waren auch wir machtlos", teilte Geschäftsführer Julian Probst mit. Am Freitag werde deshalb nur ein Schlepplift starten, der vor allem von Kindern genutzt wird. Wann der übrige Betrieb starten werde, solle kurzfristig entschieden werden. Ursprünglich sollte die Saison im größten deutschen Skigebiet nördlich der Alpen bereits Anfang Dezember beginnen. Der Starttermin wurde aber wegen Schneemangels bereits zwei Mal verschoben.

So wird das Wetter am Freitag

Schnee und Kälte dominieren derzeit das Wetter in Baden-Württemberg. Und Besserung ist kaum in Sicht, nach wie vor ist auf den Straßen und Wegen wegen Glatteisgefahr Vorsicht geboten.

Sturz-und Unfallgefahr: Warnung vor Glatteis

Das Innenministerium von Baden-Württemberg hat eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes vor Glatteis herausgegeben: Betroffen ist der Süden Baden-Württembergs, die Warnung ist gültig von 19 Uhr an. Ab Mitternacht kommt es zunehmend zu in Schneefall übergehenden Niederschlägen. Gewarnt wird vor Sturz- und Unfallgefahr durch extreme Glätte. Mit erheblichen Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen.

Erneut Warnung vor Eisglätte

Der Winter hat Baden-Württemberg weiterhin im Griff. Zahlreiche Verletzte und ein Schaden in Millionenhöhe sind das Ergebnis der Kälte und Glätte in den vergangenen Stunden. Und Besserung ist nicht wirklich in Sicht. Auch in den kommenden Stunden - in der Nacht auf morgen und morgen früh - wird es wieder glatt auf den Straßen und im Land.

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SWR

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