Ob Zwetschgenstadt Bühl (Kreis Rastatt) oder Schillerstadt Marbach (Kreis Ludwigsburg) - unterwegs kann man an den Ortseinfahrten immer wieder, teils kuriose Ortsschilder entdecken. Ab dem 1. Oktober 2024 gibt es noch mehr solcher Schilder in Baden-Württemberg. Denn sieben Städte oder Gemeinden dürfen sich einen entsprechenden Titel auf das Ortsschild schreiben.
Immer mehr Kommunen wollen zusätzlichen Ortstitel
Vor knapp vier Jahren erleichterte Landtag von Baden-Württemberg den Gemeinden den Zugang zu weiteren Ortsbezeichnungen neben dem Gemeindenamen. "Es freut mich sehr, dass diese Neuregelung bei den baden-württembergischen Gemeinden so großen Anklang gefunden hat", heißt es dazu von BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) in einer Mitteilung. "Nach wie vor erhalten wir Anfragen von Gemeinden, die sich dafür interessieren, örtliche Besonderheiten, geschichtliche Bezüge und Alleinstellungsmerkmale mit einer Zusatzbezeichnung besonders hervorzuheben."
Welche Orte in BW erhalten einen neuen Ortstitel?
In Baden-Württemberg reihen sich ab Oktober sieben weitere Kommunen in den Kreis der Ortschaften mit zusätzlichen Titeln. So kann sich die Stadt Aalen im Ostalbkreis künftig offiziell "Hochschulstadt" nennen. In Karlsruhe erhalten gleich zwei Ortsteile neue Titel: Grötzingen führt dann den Titel "Historische Künstlerkolonie", während Palmbach zum "Waldenserort" getauft wird. Zwei weitere "Waldenserorte" gibt es bald auch in Wiernsheim (Enzkreis). Dort bekommen die Ortsteile Pinache und Serres diese Bezeichnung.
Währenddessen erhält die Stadt Kenzingen im Kreis Emmendingen den Titel der "Breisgaustadt". Im Landkreis Rottweil darf sich Schiltach ab Oktober "Flößerstadt" nennen, und Weilheim an der Teck (Landkreis Esslingen) wird offiziell zur "Zähringerstadt".
Innenministerium genehmigt Zusatzbezeichnung Bühl ist ab Januar offiziell Zwetschgenstadt
Die Stadt Bühl (Landkreis Rastatt) darf sich ab 1. Januar offiziell Zwetschgenstadt nennen. Das baden-württembergische Innenministerium gab für die Zusatzbezeichnung grünes Licht.
Zusätzliche Ortstitel können sich positiv auf Stadtmarketing auswirken
Aus Marketingsicht kann ein Ortszusatz positive Assoziationen nach innen sowie nach außen wecken, sagte Jörg Tropp von der Hochschule Pforzheim der Deutschen Presse-Agentur. Der Zusatz müsse im Idealfall auf ein attraktives Alleinstellungsmerkmal der Stadt oder Gemeinde hinweisen - das sei nicht immer einfach, denn Zusätze wie Hochschulstadt und Erholungsort gebe es mehrfach. Das könne die Wirkung schmälern, so Tropp weiter.
Nach Angaben des BW-Innenministeriums führen in Baden-Württemberg inzwischen 120 Städte, Gemeinde und Ortsteile einen solchen Namenszusatz. Vergangenes Jahr wurden 15 offizielle Zusatzbezeichnungen genehmigt.