Knapp 1,8 Milliarden Euro an Forderungen offen

Immer mehr Unternehmen in Baden-Württemberg insolvent

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Die schwächelnde Konjunktur, die hohen Energiepreise und höhere Zinsen zwingen immer mehr Unternehmen in BW in die Knie. Zahlen zeigen, wie sehr die Firmenpleiten gestiegen sind.

In Baden-Württemberg sind immer mehr Firmen zahlungsunfähig. Wie das Statistische Landesamt in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) mitteilte, wurden von Januar bis Juni 1.245 Unternehmensinsolvenzen bei den Amtsgerichten in BW beantragt. Damit waren es fast 38 Prozent mehr als noch im ersten Halbjahr 2023.

Insolvenzen in BW: Über 11.000 Mitarbeitende betroffen

Gemessen an der Zahl der Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen ist Mannheim an der Spitze des Rankings. Dort gab es demnach am meisten Insolvenzen. Am wenigsten gab es dem Statistischen Landesamt zufolge im Landkreis Waldshut.

Schaut man sich jedoch die einzelnen Regierungsbezirke an, landet der Bezirk Stuttgart auf Platz 1. Im Regierungsbezirk Tübingen gab es hingegen die wenigsten Insolvenzen.

Von den Insolvenzen betroffen waren im ersten Halbjahr mehr als 11.300 Beschäftigte. Doch die Zahl dürfte dem Landesamt zufolge höher sein, denn häufig würden bereits vor einem Insolvenzverfahren Jobs abgebaut. Außerdem seien nicht bei allen Unternehmen die Zahl der Beschäftigten bekannt. Insgesamt belaufen sich die voraussichtlichen Forderungen an Gläubiger auf rund 1,8 Milliarden Euro.

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Bereits 2023 Anstieg bei Insolvenzen in BW

Doch nicht nur Unternehmen sind von der Pleitewelle betroffen. Auch bei den Privatinsolvenzen gab es einen Anstieg an Anträgen. So hatten im ersten Halbjahr 5.400 Personen ihre Zahlungsunfähigkeit bekanntgegeben - knapp 15,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Zwar sei die Zahl der Firmeninsolvenzen in BW bereits im vergangenen Jahr um etwa ein Viertel gestiegen, doch war die Zahl auf lange Sicht vergleichsweise niedrig. Experten hätten damit gerechnet, dass noch mehr Firmen Insolvenz beantragen würden. Das sei unter anderem auf die Corona-Jahre, gestiegene Zinsen und hohe Energiepreise zurückzuführen, so die Deutsche Presse-Agentur. Zudem waren Sonderregeln ausgelaufen, mit denen der Staat versucht hatte, eine Pleitewelle während der Pandemie abzuwenden.

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