Ein gesprengter Geldautomat ist in einem Bankgebäude zu sehen.

2022 mehr als eine Million Euro erbeutet

Gesprengte Geldautomaten: Strobl fordert Reaktion von Herstellern und Betreibern

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In Baden-Württemberg werden immer wieder Geldautomaten gesprengt. BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) nimmt die Hersteller und Betreiber der Automaten in die Pflicht.

Kriminelle haben zuletzt wieder mehr Geldautomaten in Baden-Württemberg gesprengt. Das teilte das baden-württembergische Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Nachfrage mit. Die Behörde spricht von einer mittleren zweistelligen Zahl an gesprengten Geldautomaten im Jahr 2022 - die endgültigen Zahlen würden erst im Frühjahr veröffentlicht.

Kriminelle erbeuten über eine Million Euro

Aber es seien mehr Geldautomaten gesprengt worden als noch im Vorjahr, wo die Polizei 24 solcher Explosionen verzeichnete. Die Täter hätten 2022 Bargeld im Wert von mehr als einer Million Euro erbeutet. Das Sprengen von Geldautomaten habe den klassischen Banküberfall in den vergangenen Jahren nahezu abgelöst, heißt es aus dem Innenministerium. Die Kriminalität gehe vor allem von organisierten Banden aus. Täterinnen und Täter agierten zunehmend rücksichts- und skrupellos. Die Polizei berichtet zudem von einem "gesteigerten Ausmaß an Zerstörung der Tatorte".

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Technik könnte Geld unbrauchbar machen

"Die Täterinnen und Täter sprengen sich völlig rücksichtslos den Weg zum Geld frei, riskieren das Leben unbeteiligter Menschen und zerstören Gebäude", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) der dpa. Er forderte von den Unternehmen den Einsatz von sogenannten Einfärbe- und Klebesystemen und von Vernebelungstechnik, um Bargeld bei einer Sprengung unbrauchbar zu machen. Geldautomatenbetreiber und -hersteller müssten hier nachziehen, sagte Strobl. "Sollte das auf freiwilliger Basis nicht geschehen, wird eine gesetzliche Pflicht der Hersteller und Betreiber der Geldautomaten zur Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen notwendig", kündigte Strobl an.

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SWR