Angeklagte „Steinewerfer“ wollen weitgehend gestehen

Mannheim: Prozess gegen junge Männer nach "Wurfattacken" hat begonnen

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Constanze Fett
Autor/in
Michaela Dymski

Zwei junge Männer sollen mehrfach Gegenstände auf fahrende Autos geworfen haben - darunter: Werkzeuge, Hantelscheiben und Steine. Am Donnerstag hat in Mannheim der Prozess begonnen.

Weil zwei Männer unter anderem einen Zimmermannshammer und zwei Kilogramm schwere Hantelscheiben auf fahrende Autos geworfen haben sollen, müssen sie sich seit Donnerstag vor dem Mannheimer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Männer heimtückisch gehandelt und den möglichen Tod der Autofahrer billigend in Kauf genommen haben. Deswegen werden ihnen versuchter Mord, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr sowie gefährliche und versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Voller Gerichtssaal – viele Tränen

Zum Prozessauftakt am Donnerstag gab es kaum noch freie Plätze im Gerichtssaal. Rund 40 Männer und Frauen verfolgten den Prozessbeginn. Es waren vor allem Familienangehörige der beiden Angeklagten - darunter auch die jeweiligen Eltern, Großeltern und Geschwister. Immer wieder blickten die jungen Männer zu ihren Familien. Es flossen viele Tränen bei einigen Frauen im Saal.

Taten sollen 2022 in Mannheimer Neckarstadt-West passiert sein

Im Zeitraum zwischen Mai und Juli 2022 sollen die beiden Angeklagten im Alter von damals 17 und 18 Jahren im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West mindestens fünf Mal verschiedene Gegenstände auf fahrende Autos und Lkws geworfen haben. Die Taten seien immer im selben Bereich in der Untermühlaustraße passiert, sagte ein Gerichtssprecher auf SWR-Anfrage.

Bei den "Wurfattacken" wurde ein Autofahrer damals leicht verletzt, die anderen Fahrer kamen mit einem Schock davon, das teilte die Polizei mit. Insgesamt wurden laut Staatsanwaltschaft Fahrzeuge von sechs Menschen beschädigt. Dieser werden alle noch als Zeugen im Prozessverlauf aussagen, so der Oberstaatsanwalt Peter Lintz gegenüber dem SWR. Insgesamt entstand ein Sachschaden von rund 11.000 Euro.

Tatverdächtige durch DNA-Spuren ermittelt

Nach Angaben der Polizei führten DNA-Spuren zu den Tatverdächtigen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung Anfang Juli dieses Jahres wurde einer der beiden festgenommen. Sein Komplize wurde einen Monat später in einem Parkhaus verhaftet. Seitdem befinden sich die beiden in Untersuchungshaft. Ein Urteil wird nach acht Prozesstagen Anfang Februar erwartet.

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