Auch im südlichen Teil Walldorfs (Rhein-Neckar-Kreis) dürfen Katzen wieder das ganze Jahr über frei herumstreunen. Eine Allgemeinverfügung, die die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreises zum Schutz der Haubenlerche erlassen hatte, wird aufgehoben. Das hat die Behörde am Freitag mitgeteilt. Die bundesweit erste Ausgangssperre für Katzen hatte immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Laut Verfügung durften sich Katzen von April bis August im südlichen Teil Walldorfs draußen nicht frei bewegen.
"Katzen-Lockdown" in Walldorf zeigt offenbar Wirkung
Das Ziel der Maßnahme war es, die seltene Singvogelart zu schützen. Denn Katzen jagen Vögel. Sie sollten aber vor allem die Brut der Haubenlerchen in Walldorf nicht stören. Bei Verstößen waren auch hohe Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro angedroht worden. Die Maßnahme zeigt nun offenbar Wirkung: Inzwischen gibt es immer mehr Vögel auf den extra dafür eingerichteten Flächen, so das Landratsamt. Auch in Hockenheim und Reilingen (Rhein-Neckar-Kreis) haben sich demnach Haubenlerchen angesiedelt.
Schutzzonen für Haubenlerche
Ab diesem Jahr schützt die Stadt Walldorf die Haubenlerchen vor allem im großen Feld westlich der Autobahn 5. Auch westlich der Autobahn 6 gibt es spezielle Reviere, auf die sich die Stadt jetzt konzentrieren möchte. Dort gibt es extra eingerichtete Brutplätze für die Vogelart, die besonders geschützt werden. Auch im Stadtgebiet wird es an bekannten Nistplätzen weiter Schutz geben. Sie werden auch künftig mit einem Elektrozaun gesichert.
Die Haubenlerche ist in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht. Mit den neuen Schutzmaßnahmen will die Stadt Walldorf Katzenhaltern weniger Probleme machen.