Weil Straftaten in Mannheim zugenommen haben und die Angst vor Kriminalität in der Bevölkerung größer wurde, reagierte die Stadt gemeinsam mit der Polizei: Im Dezember 2023 hat die Stadt Mannheim in Teilen der Mannheimer Innenstadt und der Neckarstadt-West eine Waffen- und Messerverbotszone erlassen. Sie gilt zunächst für ein Jahr. Der Sicherheitsausschuss des Gemeinderats will am Donnerstagnachittag neu bewerten, ob die Verbotszone bestehen bleibt oder womöglich sogar ausgeweitet wird.
Wird es auch künftig eine Waffen- und Messerverbotszone in Mannheim geben?
Die Entscheidung der Stadt basiere nicht nur auf polizeilichen Statistiken, sondern auch auf dem subjektiven Sicherheitsgefühl der Mannheimerinnen und Mannheimer. Im Sommer wurden dazu 20.000 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner befragt - mit der sogenannten Sicherheitsfokusbefragung. Im Mittelpunkt der repräsentativen Umfrage war die Frage, wie sich das Sicherheitsgefühl seit der Einführung der Verbotszone verändert hat. Die Ergebnisse dieser Befragung sollen am Donnerstag im Sicherheitsausschuss präsentiert werden. Alle vier bis fünf Jahre findet eine sogenannte Sicherheitsbefragung in Mannheim statt. Mit der Sicherheitsfokusbefragung wird diese seit diesem Jahr ergänzt. Die Fokusbefragung soll auch in Zukunft regelmäßig stattfinden.
Was gilt in der Waffen- und Messerverbotszone?
Die Waffen- und Messerverbotszone erstreckt sich in Mannheim vom Alten Messplatz über einen Teil der Innenstadt bis zum Mannheimer Hauptbahnhof. In diesem Bereich dürfen an bestimmten Tagen und Zeiten keine Waffen mitgeführt werden. Das Verbot gilt auch für Messer mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern. Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen oder Elektroschocker sind bereits durch das Waffengesetz verboten. Wer eine Waffe oder ein entsprechendes Messer mit sich führt, dem droht laut Stadt ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. Durchsucht werden können nur Menschen, die sich zuvor auffällig verhalten haben - zum Beispiel durch eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat.
Die Polizeigewerkschaft in Mannheim bewertet dies gegenüber dem SWR kritisch. Sie wünscht sich andere rechtliche Rahmenbedingungen. Eine Einstufung als sogenannter "gefährlicher Ort" würde helfen, weil die Polizei Personen dann ohne Anfangsverdacht kontrollieren könnte.