Die meisten Handtaschen auf dem Markt sind aus Leder oder Kunstleder. Für Melina Bucher aus Mannheim ist das ein Problem – denn mit ihren Vorstellungen von veganem Leben und Nachhaltigkeit passt das nicht zusammen. Deshalb gründete sie kurzerhand ihr eigenes Label.
Ein mutiger Schritt, der sich für die 28-Jährige gelohnt hat: Mit "Bucher Bags - Vegane Designer-Handtaschen" hat sie eine Marktlücke gefunden – und ist damit erfolgreich. Sogar das legendäre Modemagazin "Vogue" ist schon auf sie aufmerksam geworden.
Es waren vor allem zwei Gründe, die aus der studierten Betriebswirtin mit Doktortitel eine Designerin machten: Ihre Liebe zu den Tieren - und zu Handtaschen.
"Ich habe immer schon gesagt: Ich möchte in meinem Leben Tiere retten. Eigentlich hatte ich den Plan, mein Geld, das ich als Steuerberaterin verdiene, in den Tierschutz zu stecken - aber dann dachte ich: Es macht keinen Sinn, sich nicht aktiv dafür einzusetzen."
Weil es auf dem Markt keine hochwertigen veganen Handtaschen gab, nahm sie mit mehreren Herstellern Kontakt auf, aber alle winkten ab. "Tja," sagt sie, "und dann hab ich's eben selbst gemacht."
Ihre Taschen sind schlicht und glatt - einfarbig, schwarz oder beige. Mit einer goldenen Schnalle und ihren Initialen versehen. Mit ihrer neuesten Kollektion geht Melina Bucher sogar noch einen Schritt weiter: Die Taschen bestehen aus einem Lederimitat, das komplett plastikfrei ist.
"Es werden nur Pflanzen und Mineralien eingesetzt - darunter auch viele Reishüllen, die bei der Reisherstellung anfallen oder Korkreste aus der Weinproduktion. Diese Stoffe werden dann zum Beispiel auf Baumwolle aufgetragen - und dadurch ist das ganze Produkt später auch recycle- oder biologisch abbaubar."
Auch bei der Produktion legt Melina Bucher großen Wert auf Nachhaltigkeit. Ihre Taschen werden ausschließlich in Deutschland und Spanien handgefertigt. Zuletzt wurde die Designerin für ihre Arbeit mit dem "Vegan Fashion Award" der Tierschutzorganisation Peta ausgezeichnet. Mit knapp 500 Euro aufwärts hat dieses Engagement aber auch seinen Preis. Sie ist aber davon überzeugt, dass viele Menschen dazu bereit sind, dieses Geld zu investieren.
"Wir reden immer wieder davon, dass jede Sekunde ein Lkw voll mit Textilmüll auf der Erde entsteht, aber keiner kümmert sich drum. Deswegen glaube ich, dass wir den Zeitgeist auf jeden Fall treffen.
