Privat Vegan, beruflich Leder-Täschnerin

Stand
Autor/in
Bernhard Hentschel

Emma Mayer ist mit ihrer Handanfertigung von Ledertaschen Deutschlands beste Täschnerin. Und dabei lebt sie im Privaten völlig vegan. Wie lässt sich das vereinen?

Ledertasche

„Solange es noch Menschen gibt, die Fleisch essen, wäre es schade, die Tierhaut nicht zu verarbeiten.“

Eine der letzten Täschnerinnen ihrer Zunft

Emma ist Sattlergesellin in einer Ledermanufaktur in Berkheim im Landkreis Biberach. Sie beherrscht das Handwerk so gut, dass sie unlängst sogar für eine ihrer gefertigten Taschen als beste Täschnerin Deutschlands ausgezeichnet wurde. Ihr tägliches Arbeitsmaterial ist Leder, also die Haut von toten Tieren. Das Paradoxe daran: Emma ist überzeugte Veganerin, sie ernährt sich ohne tierische Produkte. Wie sich das vereinbaren lässt? Emma erklärt: „Wenn man aus dem Leder eine Tasche macht, hält sie unter Umständen jahrzehntelang. Deswegen fände ich es mega schade, die Tierhaut einfach wegzuwerfen.“

Wo kommt das Leder her?

Eine Bekannte von Emma hält Kühe in Muttertierhaltung und entsorgt das Leder nach der Schlachtung. „Da blutet mir das Herz. Das sind Kühe, die bei uns im Ort gelebt haben.“ Emma möchte dieses Leder zukünftig gerben lassen und für ihre Ledertaschen verarbeiten. Im Frühjahr wird die 21-Jährige in Pforzheim ein Designstudium beginnen und ihre eigene Kollektion entwerfen.

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