Nach dem gewaltsamen Tod einer 18 Jahre alten Schülerin im Löwenrot-Gymnasium in St. Leon-Rot haben am Freitag rund 650 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, sowie Mitarbeiter von Rettungsdiensten an einer Trauerfeier teilgenommen. Die Feier fand am Freitagvormittag in der katholischen St. Mauritiuskirche im Ortskern statt - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das hatte die Schule vorab bekannt gegeben.
Schulleiter spricht von "brutalem und sinnlosen Tod" der Schülerin
Nach Angaben der Schule ergriff im Rahmen der Trauerfeier unter anderem Schulleiter Dirk Lutschewitz das Wort. Er sprach den Angaben zufolge von einem "brutalen und sinnlosen Tod" der Schülerin, an dem man "regelrecht verzweifelt". Die Schule teile das Leid mit den Angehörigen und der Familie. Der Tod der Schülerin hinterlasse eine Lücke, "die keiner von uns wird schließen können".
Trauernde legen Schmetterlinge vor Altar nieder
Zahlreiche Trauergäste legten in der Kirche selbstgebastelte und gemalte Schmetterlinge vor dem Altar nieder. Die Schule zitiert eine Religionslehrerin, wonach Schmetterlinge "ein Symbol für Verwandlung, Hoffnung und neues Leben" sind. An der Trauerfeier nahm auch St. Leon-Rots Bürgermeister Alexander Eger (FDP) teil.
Trauerzug durch St. Leon-Rot
Am Freitagmorgen hatten sich die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte am Gymnasium versammelt, um gemeinsam in einem Trauerzug zur etwa einen Kilometer entfernten Kirche zu gehen. Der Trauerzug wurde von Polizisten auf Motorrädern begleitet. Laut Polizei liefen die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte nach der etwa 40-minütigen Trauerfeier gemeinsam wieder zurück zum Löwenrot-Gymnasium.
Beschuldigter Schüler steht unter Mordverdacht
Das Mädchen war am Donnerstag vergangener Woche (25. Januar) in der Schule getötet worden - mutmaßlich von einem gleichaltrigen Mitschüler, der sie mit einem Messer angegriffen haben soll.
18-Jähriger soll sich unauffällig verhalten haben Polizei: "Tat in St. Leon-Rot war so nicht absehbar"
Ein 18-Jähriger hat am 25. Januar in einem Gymnasium in St. Leon-Rot eine Mitschülerin erstochen. Jetzt äußern sich Schule und Polizei gegenüber dem SWR.
Der Beschuldigte steht unter Mordverdacht und sitzt in Untersuchungshaft. Der mutmaßliche Täter und die getötete Schülerin sollen miteinander liiert gewesen sein, aber nicht mehr zum Zeitpunkt der Tat. Nach Angaben eines Sprechers des Gymnasiums wird mittlerweile versucht, den Unterricht planmäßig stattfinden zu lassen. Wenn Schülerinnen oder Schüler Gesprächsbedarf signalisierten, würden die Lehrkräfte jedoch versuchen, darauf einzugehen. Die Schulgemeinschaft werde vom schulpsychologischen Dienst und der Notfallseelsorge unterstützt, um die Geschehnisse zu verarbeiten.