Eine Äskulapnatter windet sich

Schlangenart nur noch im Neckartal zu finden

Rhein-Neckar-Region ist Heimat der seltenen Äskulapnatter

Stand
Autor/in
Esther Uhrig

Es gibt immer weniger Schlangen in der Rhein-Neckar-Region. Ein sehr seltenes Exemplar ist aber noch im Neckartal rund um Hirschhorn (Kreis Bergstraße) zu Hause: die Äskulapnatter.

In der Rhein-Neckar-Region werden Schlangen nach Angaben des Naturschutzbundes Baden-Württemberg (NABU) immer seltener. Doch noch gibt es welche. Ein ganz besonderes Exemplar ist die Äskulapnatter, sie sei extrem selten und in Baden-Württemberg nur im Neckartal rund um Hirschhorn (Kreis Bergstraße) zu finden. Deutschlandweit gebe es diese Schlange sonst nur noch im hessischen Taunus und im Donautal rund um Passau. Sie ist die mit Abstand größte heimische Schlangenart. In der Regel werden die Tiere bis zu 1,20 Meter lang, männliche Tiere erreichen auch mal 1,50 Meter.

Lebensraum der Schlangen schwindet

Dass man Schlangen in der Natur sieht, sei extrem selten geworden, heißt es vom NABU - es mangele immer mehr an geeignetem Lebensraum und Nahrung. Normalerweise findet man sie auf ruhigen Wanderwegen, entlang von Bahndämmen und trockenen Wegrändern, aber auch in größeren Naturgärten fühlen sich Schlangen wohl.


Barren-Ringelnatter nur im Rheingraben bei Mannheim

Die häufigste und am weitesten verbreitete Schlangenart ist die Ringelnatter, doch auch sie gilt in vielen Bundesländern als gefährdet. Von ihr leben zwei Arten in Baden-Württemberg: die Östliche Ringelnatter, die im gesamten Rhein-Neckar-Gebiet heimisch ist, und die Barren-Ringelnatter. Letztere kommt im Land nur im Rheingraben zwischen Mannheim und Heidelberg vor.

Eine Barren-Ringelnatter schlängelt sich über eine Wiese
Eine Barren-Ringelnatter schlängelt sich über eine Wiese

Ringelnattern sind vor allem in Feuchtgebieten zuhause und leben sowohl an eher langsam fließenden Gewässern als auch an Seen und Teichen, in Sümpfen, Feuchtwiesen und anderen Gebieten mit gutem Beuteangebot. 

Schlangen-Verwechslung führt oft zum Tod der Tiere

Die in der Rhein-Neckar-Region lebenden Schlangen sind alle ungiftig - so wie auch die Schlingnatter. Die allerdings werde oft mit der giftigen Kreuzotter verwechselt, die es in Baden-Württemberg aber nur auf der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben gibt. Die Verwechslung liege daran, dass beide ein ähnliches Rückenmuster haben.

Schlingnatter auf Moos und Steinen
Schlingnatter auf Moos und Steinen

Leider, so der Reptilienexperte des NABU, würden Schlingnattern wegen dieser Verwechslung oft getötet. Um beide zu unterscheiden, sollte man auf die Augen der Tiere achten: Die Schlingnatter hat runde Pupillen, die Kreuzotter senkrechte Schlitze wie eine Katze.

Männliche Kreuzotter in freier Wildbahn
Männliche Kreuzotter in freier Wildbahn

Alle heimischen Schlangenarten sind geschützt – man darf sie weder fangen noch ihre Gelege zerstören oder die Eier einsammeln. Von weltweit mehr als 2.700 Schlangenarten leben noch sechs in Baden-Württemberg.

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