Stillstand ist nichts für Jagoda Marinić - im Gegenteil: Sie stößt Dinge an, in ihrer Stadt Heidelberg, aber auch darüber hinaus. Sie will zum Nachdenken anregen, neue Perspektiven eröffnen, den Blickwinkel insgesamt vergrößern.
"Ich mag, wenn Dinge sich bewegen. Wir haben ein kurzes Leben. Wir bewegen die Welt, und sie bewegt uns."
Menschen in Heidelberg und der Region Rhein-Neckar verbinden
All das macht sie nicht alleine. Sondern dadurch, dass sie Menschen zusammenbringt. Zehn Jahre lang im Interkulturellen Zentrum (IZ) in Heidelberg. Und jetzt will sie das als Leiterin des Internationalen Literaturfestivals feeLIT. in ihrer Stadt auch wieder schaffen. Dafür hat sie Autorinnen und Autoren aus der ganzen Welt zusammengebracht, die in Heidelberg ihre Sicht auf die Welt zeigen. Lesen, diskutieren, reflektieren. Ein Konzept, dass auch im IZ zum Erfolg geführt hat.
"Ich finde es ganz wichtig, dass wir uns gegenseitig die Welt zeigen. Dazu gehört auch die Bundesgartenschau. Das wir uns klar machen, wie viel Glück wir haben in einem Land zu leben, in dem das möglich ist."
Kultur zeigen und immer wieder darüber reden
Marinić schreibt, sie führt durch Podcasts und Fernsehsendungen. Ist Talk-Gast und Kolumnistin. Flucht, Migration, Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Das sind einige der Themen, die sie immer wieder beschäftigen. Sie sagt: Wir sind nach wie vor eine Bürgergesellschaft. Menschen will sie über Kultur und Information zusammenbringen. Um daraus Kraft zu schöpfen, nicht immer nur negative Seiten aufzuzeigen. Die ewig gleichen Debatten zu führen. Sondern um auch mal zu zeigen: "Das können wir!", erzählt die Autorin im ausführlichen Audio-Interview.
"Wir nörgeln zu viel, anstatt das in den Vordergrund zu stellen, was wir gut können. Uns im besten Fall eine Art Neugier, wie Kinder sie haben, auf die Welt zurückzuschenken."
Orte wie die BUGA 23 Mannheim als positives Signal verstehen
Die BUGA 23 könne auch dazu beitragen, das gesellschaftliche Miteinander zu stärken. Um eine positive Erzählung zu haben: Das wirke im besten Fall wieder zurück auf die Gesellschaft, findet Jagoda Marinić. Sechs Monate also, die den Perspektivwechsel für alle zulassen.
Das Leichte mit dem Unangenehmen verbinden. Im Grunde ist es das, was sie antreibt: Literatur, Kultur, Politik. Schwierige Themen aufnehmen, um deutschlandweit und international darüber zu sprechen. Das ist ihre Perspektive - über die sie spricht - auf Augenhöhe über Mannheim.