Schülerinnen und Schüler erhalten Preis für ihre Ausstellung über Vinzenz Rose

Geschichts-AG der Realschule Obrigheim wurde ausgezeichnet

Stand
Autor/in
Linda Rodriguez
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Schülerinnen und Schüler der Realschule Obrigheim wurden am Samstag in Essen (Nordrhein-Westfalen) mit einem Demokratie-Preis der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet.

Die Geschichts-AG der Realschule Obrigheim hat den Preis "Aktiv für Demokratie und Toleranz" der Bundeszentrale für politische Bildung erhalten. Diese zeichnet damit nach eigenen Angaben jedes Jahr erfolgreiche zivilgesellschaftliche Projekte aus, die das Grundgesetz im Alltag mit Leben füllen, und damit Demokratie gestalten und Toleranz fördern. Das Projekt der Jugendlichen aus Obrigheim ist eines von bundesweit 65 ausgezeichneten Projekten.

Ausstellung über den Sinto Vinzenz Rose

Die 14 Schülerinnen und Schüler haben zwei Jahre lang eine Ausstellung über den Sinto und KZ-Überlebenden Vinzenz Rose erarbeitet. Sie wurde vor einem Jahr erstmals gezeigt. Derzeit ist die Ausstellung "Ein Sinto als Namensgeber: Vinzenz Rose. Mensch! Sinto! Bürger.Rechtler! Einer von uns?!" im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg zu sehen.

Gesellschaftliche Diskussion angestoßen

Der Preis ist laut Bernhard Edin, dem Leiter der Geschichts-AG, eine riesige Anerkennung der Arbeit der Schülerinnen und Schüler. Sie hatten sich intensiv mit der Geschichte von Vinzenz Rose auseinander gesetzt, besuchten Orte seiner Verfolgungsgeschichte wie Auschwitz und Natzweiler sowie Orte, an denen er als Bürgerrechtler wirkte. Laut Bundeszentrale für politische Bildung haben die Schülerinnen und Schüler dadurch über Antiziganismus aufgeklärt und lokale Erinnerungsarbeit geleistet.

Obrigheimer Schüler in Berlin beim Staatsakt mit dabei

Die Preisverleihung fand am Samstag in der Kreuzeskirche in Essen statt. Dass die Jugendlichen diesen Preis bekommen würden, hatte die Bundeszentrale für politische Bildung bereits im November letzten Jahres bekannt gegeben. Die Schülerinnen und Schüler durften sich deshalb an einem Jugendkongress in Berlin beteiligen.

Im Rahmen dessen konnten sie beim Staatsakt zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes dabei sein. Bald werden sie wieder nach Berlin reisen und zu Besuch im Bundestag sein. Die Heidelberger Bundestagsabgeordnete Brantner (Grüne) hat die Schülerinnen und Schüler dazu eingeladen.

Das Preisgeld: 4000 Euro fließt in die Jugendarbeit

Das Preisgeld von 4000 Euro wird derzeit von der KZ Gedenkstätte Neckarelz verwaltet. Sie hat die Ausstellung gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ausgearbeitet. Das Geld soll dort als Startkapital in weitere Projekte von Jugendlichen fließen.

Schülerinnen und Schüler wollten einen neuen Namen für die Realschule Obrigheim

Die 14 Jugendlichen der Geschichts-AG wollten eigentlich erreichen, dass die Realschule Obrigheim umbenannt wird, und künftig den Namen von Vinzenz Rose trägt. Die Ausstellung sollte als Informationsgrundlage dienen, um sich eine Meinung über den möglichen neuen Namen zu bilden. Die Idee zur Umbenennung stieß aber schnell auf Widerstand.

Umso stärker die Widerstände wurden, umso engagierter wurden die Schülerinnen und Schüler. Sie haben eine Diskussion angestoßen -regional und überregional- und gelernt, dass sie etwas bewirken können. Das ist gelebte Demokratie.

Es wird auch keine "Vinzenz-Rose"-Brücke geben

Als klar wurde, dass es im Gemeinderat keine Mehrheit für die Umbenennung der Schule geben werde, habe man laut Bernhard Edin einen Kompromissvorschlag gemacht. Dieser sah unter anderem vor, die Brücke zwischen Obrigheim und Diedesheim künftig "Vinzenz-Rose-Brücke" zu nennen. Diesen Antrag hat der Gemeinderat abgelehnt und verweist gegenüber dem SWR darauf, dass dies in der Zuständigkeit des Regierungspräsidiums Karlsruhe liege.

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