Teile des früheren Bundesgartenschaugeländes "Spinelli" in Mannheim werden nach der BUGA 23 eingezäunt. Auf der bis zu 17 Hektar großen Fläche sollen Vögel und Eidechsen besonderen Schutz finden. Die Einzäunung ist umstritten.
Einzäunung schon 2021 gefordert
Die Einzäunung sei bereits vor der BUGA 23 von der Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium gefordert worden, hatte BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach im November im Konversionsausschuss des Gemeinderats mitgeteilt. Im Gemeinderat selbst war das offenbar weitgehend unbekannt gewesen. Kritik gab es grundsätzlich und auch daran, dass der Weg zum Panoramasteg dann zwischen Zäunen verlaufe.
Die Einzäunung dient auch dem Schutz von Eidechsen, vor allem aber dem Schutz der Haubenlerche. Die seltene Vogelart hatte zwar in den Jahren vor der BUGA 23 von 2018 bis 2022 nicht mehr auf der Fläche gebrütet, es gab aber einige Sichtungen.
Haubenlerche auch während der BUGA gesichtet
Während der BUGA habe es trotz des Trubels drei durch Fotos belegte Sichtungen gegeben, sagte Paul Henze von Naturschutzbund (NABU) in Mannheim dem SWR. Er plädiert dafür, den Zaun niedrig zu halten und mit einer Elektrosicherung zu versehen, damit Katzen den Zaun nicht überwinden können. Paul Henze wies darauf hin, dass die Einzäunung schon vor der BUGA 23 vereinbart worden sei. Jetzt gehe es nur noch darum, wie viel eingezäunt wird und in welcher Weise.
Jungvögel ansiedeln
Falls sich die Haubenlerchen nicht von selbst wieder ansiedeln würden, könnten auch vom Menschen erbrütete Jungvögel dort ausgesetzt werden. Dies könne zum Beispiel aus Beständen aus Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) geschehen, wo Haubenlerchen durch ein Katzenausgangsverbot oder GPS-Trackung geschützt werden. Die Technik zur Ansiedlung der Vögel sei gut erprobt.
Neues Wohngebiet im Eingangsbereich
Im früheren Eingangsbereich der BUGA 23 will die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG insgesamt fast 200 neue Wohneinheiten errichten, in direkter Nachbarschaft zu den Bestandsbauten aus den 30er Jahren.
"Abriss vorteilhafter"
Der Abriss von zwei Blöcken der in der 30er Jahren von der Wehrmacht errichteten Bestandsgebäude sei aus wirtschaftlicher Sicht und aus Nachhaltigkeitsgründen vorteilhafter als deren Erhaltung, sagte der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft GBG im Konversionsausschuss. Eine Bürgerinitiative hatte sich für den Erhalt der Gebäude eingesetzt.
Gastronomie in der U-Halle
Die U-Halle auf dem Spinelli-Gelände wird wie geplant in Teilen zurückgebaut, bleibt aber unter anderem für einen gastronomischen Betrieb erhalten. Der Gastronom Marcel Küffner hat einen Vertrag für die Dauer von zehn Jahren. Er betreibt auch die Gastronomie Alte Reederei auf dem früheren Bundesgartenschaugelände in Heilbronn. Denkbar seien in Mannheim größere Events mit bis zu 800 Besuchern, so der Geschäftsführer der BUGA 23, Michael Schnellbach.