Auch wenn die Digitalisierung immer weiter voran schreitet: Etliche Stellwerke der Bahn werden nach wie vor weitgehend von Hand gesteuert – so auch in Neckargemünd. Das sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Probleme, denn nur wenige Mitarbeiter können das 60 Jahre alte Stellwerk bedienen – und zuletzt hat es viele krankheitsbedingte Ausfälle gegeben. Aus diesem Grund fallen immer wieder S-Bahnen im Rhein-Neckar-Kreis aus.
Umbau des Stellwerks dauert
Die Umstellung auf ein digitales Stellwerk könnte Abhilfe schaffen, denn dadurch könnte es auch zentral einem anderen Ort aus gesteuert werden. Laut Bahn ist geplant, das Stellwerk in Neckargemünd zu einem elektronischen Stellwerk umzubauen, aber das ist aufwändig und nimmt viel Zeit in Anspruch.
Kritiker werfen der Bahn vor, dass am falschen Ende gespart wurde und man schon vor Jahren Geld hätte investieren müssen. Jetzt fehle es an Technik und Personal.
Deutsche Bahn sucht nach Lösung
Eine kurzfristige Lösung der Probleme scheint nicht in Sicht zu sein. Auf SWR-Anfrage teilte die Deutsche Bahn mit, man sei dabei, Personal für den Einsatz im Stellwerk Neckargemünd auszubilden.
Stellwerker aus anderen Standorten abzuziehen, wäre eine naheliegende Idee - ist offenbar nicht ohne Weiteres möglich. Bahnverkehrsexperte Werner Schreiner aus Neustadt an der Weinstraße sagte dem SWR, Stellwerk-Mitarbeiter seien Spezialisten, die die lokalen Verhältnisse genau kennen müssten. Es ist also gut möglich, dass die Nerven der Pendler auch in den kommenden Wochen und Monaten weiter strapaziert werden.