Betroffen war vor allem der Verkehr im Neckartal. Mehrere Mitarbeiter des Stellwerks in Neckargemünd hatten sich kurzfristig krankgemeldet, teilte die Bahn mit. Deshalb fuhren von 6 Uhr bis zum Mittag keine S-Bahnen auf der Strecke von Heidelberg durch das Neckartal.
Bahn hatte Ersatzverkehr eingerichtet
Betroffen waren die S1 und die S2 zwischen Heidelberg und Neckargemünd, die S5 nach Meckesheim (Rhein-Neckar-Kreis) und die S51 in Richtung Meckesheim und Aglasterhausen (Neckar-Odenwald-Kreis). Die Bahn hatte mit zwei privaten Unternehmen einen Ersatzverkehr eingerichtet. Rund zwanzig Busse fuhren zwischen Heidelberg Hauptbahnhof und Eberbach beziehungsweise Meckesheim.
Hoher Personalmangel in den Stellwerken
Nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist es in Stellwerken besonders schwer, erkrankte Mitarbeiter zu ersetzen. Demnach benötigen die Mitarbeiter für jedes Stellwerk eine zum Teil andere und spezifische Ausbildung. Außerdem gebe es Personalmangel.
Laut Bahn ist dieses Problem bekannt. Derzeit bilde man in der Region 1.900 Menschen in der Stellwerkstechnik aus. Außerdem will die Bahn0 nach eigenen Angaben Mitarbeiter weiterbilden, um sie im Bedarf flexibel einzusetzen.
Keine Fernsteuerung des Stellwerks möglich
Das Stellwerk in Neckargemünd verfügt laut EVG über alte Technik. Dementsprechend können Weichen nur vor Ort verstellt werden. Anders sei es beispielsweise im Stellwerk Heidelberg - hier sei eine Fernbedienung durch ein anderes Stellwerk möglich.
In letzter Zeit meldet die Bahn immer wieder Ausfälle wegen Personalmangels - schon mehrfach in Neckargemünd, aber auch auf Strecken in der Pfalz.