Marktplatz wird bis zum Wochenende aufgeräumt

Messerangriff in Mannheim: Bundesanwaltschaft geht von radikalisiertem Einzeltäter aus

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Sarah Hennings
Sarah Hennings, SWR-Regionalstudio Mannheim
Christian Scharff
Christian Scharff

Der Messer-Attentäter vom Mannheimer Marktplatz war nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft ein radikalisierter Einzeltäter. Der Marktplatz soll demnächst aufgeräumt werden.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass es sich bei dem 25-jährigen Attentäter von Mannheim um einen radikalisierten Einzeltäter handelt. Man sehe bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass er in ein dschihadistisches Netzwerk eingebunden war, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel beim Jahrespressegespräch am Dienstag. Der 25-Jährige hatte am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz am Infostand einer islamkritischen Organisation insgesamt sechs Menschen mit einem Messer angegriffen. Der Polizist Rouven Laur starb.

Wir gehen davon aus, dass die Tat religiös motiviert war. Der Beschuldigte griff zu massiver Gewalt - vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden.

Haftbefehl für Attentäter

Der Fall aus Mannheim unterscheide sich deswegen von anderen islamistisch geprägten Fällen. Die Ermittler hatten in der Wohnung des 25-jährigen Afghanen in Heppenheim (Kreis Bergstraße) unter anderem Computer und Speichermedien sichergestellt und ausgewertet.

Die Polizei stoppte den Angreifer mit einem Schuss. Der Mann wird in einem Mannheimer Krankenhaus behandelt. Sein Zustand bessert sich nach SWR-Informationen offenbar. Dann könnte ihm demnächst der Haftbefehl vorgehalten werden.

Nach der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz am 31. Mai: Passanten legen immer wieder Blumen und Kerzen ab.
Nach der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz am 31. Mai: Der Marktplatz wird bis zum Wochenende aufgeräumt.

Mannheimer Polizist starb nach Einsatz

Der 29-jährige Polizist Rouven Laur starb kurz nach der Messerattacke an seinen schweren Verletzungen. Immer wieder legten Passanten auf dem Marktplatz Blumen, Kränze und Kerzen nieder. Mehr als 2.000 Trauergäste haben sich bei einer öffentlichen Trauerfeier im Mannheimer Rosengarten von dem getöteten Polizisten verabschiedet. Hunderte Polizisten nahmen zuvor an einem Trauermarsch durch die Innenstadt teil.

Marktplatz wird aufgeräumt

Bis zum 16. Juni war der Mannheimer Marktplatz nach einer Allgemeinverfügung der Stadt ein Gedenkort für den getöteten Polizisten und die Verletzten der Messerattacke. Damit durften dort in dieser Zeit keine politischen Kundgebungen stattfinden.

Seit dem 31. Mai haben sich rund um den Marktplatzbrunnen viele Blumen, Kerzen und andere Gegenstände zur Erinnerung an den getöteten Polizisten Rouven Laur angehäuft. Sie sollen in den kommen Tagen weggeräumt werden. Die Stadt will aber eine Stelle ausweisen, an der weiter Blumen und Kerzen abgelegt werden können. Zudem soll es eine dauerhafte Gedenkstätte für Rouven Laur geben. Bis zum Ende des Jahres soll geklärt werden, wie diese aussehen könnte.

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