Etwa tausend Jugendliche haben am Freitagabend auf der Neckarwiese in Heidelberg ihren Schulabschluss gefeiert. Alles sei friedlich gewesen, heißt es von der Polizei, doch es hätte auch anders laufen können: Ein 17-Jähriger hatte vergangene Woche auf der Video-App Tiktok zu Krawallen aufgerufen. Die Polizei war deshalb mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Diesen Einsatz muss der Jugendliche nun vielleicht bezahlen.
17-Jähriger wollte Neckarwiese "zerreißen"
Die Polizei habe dem 17-Jährigen die weitreichenden Konsequenzen seines Videoposts aufgezeigt, teilte sie mit. "Die entstehenden Mehrkosten aus dem erhöhten Polizeikräftebedarf könnten ihm zudem in Rechnung gestellt werden", hieß es. Auch als Minderjähriger könne er schuldfähig sein, möglicherweise seien auch die Eltern haftbar, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage.
Der 17-Jährige hatte im Netz dazu aufgerufen, am Freitagabend zur Neckarwiese zu kommen und diese zu "zerreißen". Die Polizei hatte daher mit mehr Besucherinnen und Besuchern gerechnet und ihr Personal für den ohnehin geplanten Einsatz aufgestockt.
2021 eskalierte Party auf der Neckarwiese
Am Pfingstwochenende 2021 war die Lage auf der Neckarwiese eskaliert: Feiernde randalierten und bewarfen Polizistinnen und Polizisten mit Flaschen. Daraufhin verhängte die Stadt zeitweise ein Aufenthaltsverbot.
Doch an diesem Freitag blieb es friedlich. Etwa 1.000 Menschen kamen, darunter viele junge Leute, die friedlich ihren Schulabschluss feierten, wie ein Polizeisprecher berichtete. Es kam lediglich zu vereinzelten Ruhestörungen. Dem 17-jährigen Jugendlichen sei für den Abend verboten worden, die Neckarwiese zu betreten.