Das zehn Jahre alte Gorilla-Weibchen Jamila aus dem Allwetterzoo Münster (Nordrhein-Westfalen) ist am Montag in Heidelberg eingetroffen. Die Gorillagruppe hat somit eine neue Mitbewohnerin. Der Transport sei problemlos verlaufen, teilt der Heidelberger Zoo mit. In den nächsten Tagen darf sich Jamila zunächst an die neue Umgebung und die Pfleger gewöhnen, bevor sie mit den anderen beiden Gorillas zusammengeführt wird.
Altes Weibchen hat sich nicht mit Gorillamännchen vertragen
Ende 2023 hat eines der beiden Gorillaweibchen den Heidelberger Zoo Richtung Frankfurt verlassen. Laut einer Mitteilung des Zoos hat das Zusammenleben zwischen dem Weibchen und dem Silberrücken-Männchen nicht mehr funktioniert.
Neuer Gorilla in Heidelberg: Umzug mit viel Vorbereitung
Rund um dem Umzug von Jamila hat es zahlreiche Vorbereitungen gegeben. Die Pfleger des Heidelberger Affenreviers sind bereits zwei Tage vor dem Transport in Münster gewesen, damit sich Pfleger und Gorilla kennenlernen. Anschließend ist ein Pfleger aus Münster mit nach Heidelberg gekommen, um die Eingewöhnung des Tiers zu unterstützen.
Affenhaus für Besucher vorerst geschlossen
Das Menschenaffenhaus in Heidelberg bleibt in den nächsten Tagen zeitweise geschlossen, heißt es in der Mitteilung des Zoos. Jamila solle zunächst in einem ruhigen Extra-Gehege bleiben und die anderen Gorillas nur aus der Entfernung und mit einem schützenden Gitter kennenlernen. Erst wenn ein positives Interesse beobachtet wird, werde man sie zusammenführen und dabei genau beobachten, so Anke Jakob, die Leiterin des Affenreviers im Heidelberger Zoo.
Wechsel in Gorillagruppen üblich
Jamila sei in Münster sehr gut sozialisiert worden und in einer gut funktionierenden Gruppe aufgewachsen, heißt es. Sie ist mit ihren zehn Jahren alt genug für den Wechsel. Auch in natürlicher Umgebung ist es üblich, dass sowohl Männchen als auch Weibchen ihre Geburtsgruppen verlassen. Wie und ob der aktuelle Wechsel in Heidelberg funktioniert, wird sich erst in einigen Monaten zeigen. Aufgrund vieler Vorgespräche sind die Tierpfleger zuversichtlich, dass es klappen könnte.
Tiertransfers zwischen den Zoos werden vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP koordiniert und in enger Absprache mit den einzelnen Zoos empfohlen.