Im Dezember 2022 wurden knapp 26.000 zufällig ausgewählte Mannheimerinnen und Mannheimer aufgefordert, an der Sicherheitsbefragung teilzunehmen, so die Stadt. Mehr als 5.000 Bürger gaben an, wie sicher sie sich in Mannheim und speziell in dem Stadtteil fühlen, in dem sie wohnen. Das zentrale Ergebnis nach Angaben der Stadt: Die Angst vor Kriminalität ist im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2020 leicht angestiegen. Mannheims Sicherheitsdezernent Christian Specht (CDU) führte dies bei der Vorstellung der Ergebnisse vor allem auf die Repektlosigkeit der Menschen untereinander und auf den Schmutz und Müll in der Stadt zurück.
Verbessertes Sicherheitsgefühl in Neckarstadt-West und Jungbusch
Den Studienergebnissen zufolge fühlen sich die Stadtbewohnerinnen und -bewohner in den Mannheimer Stadtteilen Neckarstadt-West und Jungbusch im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2020 sicherer. Die Stadt begründet dies nach eigenen Angaben durch eine erfolgreiche Präventionsarbeit - in Form von Runden-Tischen und Aufklärungskampagnen wie "Nachtsam". Letztes soll vor allem sexualisierte Gewalt in der Clubszene bekämpfen. Aber auch das optische Erscheinungsbild in der Neckarstadt-West habe sich verändert, indem knapp dreißig heruntergekommene Immobilien aufgekauft wurden. In diesen Häusern könne man nun günstigen Wohnraum anbieten.
Unsicherheitsgefühl in der Innenstadt und auf der Vogelstang nimmt zu
Ein anderes Bild zeigt sich in der Mannheimer Innenstadt und auf der Vogelstang. Hier gaben die Befragten an, sich unsicherer zu fühlen, so die Studie. Begründet wird dies unter anderem mit dem Verkehrsversuch in der Innenstadt. Dieser habe das Lebensgefühl und damit auch das Sicherheitsempfinden der Befragten anscheinend verschlechtert. Respektlosigkeit unter den Bewohnern, betrunkene Personen, Schmutz und Müll sowie fehlendes zwischenmenschliches Vertrauen in einem Stadtbezirk trügen außerdem laut Stadt zum Sicherheitsempfinden maßgeblich bei.
Stadt Mannheim plant Veränderungen
Die Stadt will in Zukunft insbesondere die beiden Faktoren "Respektlosigkeit" und "Schmutz und Müll" angehen. Geplant seien Präventionsmaßnahmen für Opfer, aber auch für Täter. Es soll gezielt mit jungen Menschen gearbeitet werden, die ein "schwieriges Frauenbild" haben, so Christian Specht gegenüber dem SWR. Denn: Junge Frauen unter dreißig Jahren sind den Ergebnissen der Sicherheitsbefragung zu Folge am stärksten von der Kriminalitätsangst betroffen. Aber auch der Stadtraumservice werde in Zukunft verstärkt eingesetzt - etwa mit speziellen Eingreiftruppen, die die Stadtteile von nicht angemeldetem Sperrmüll befreien sollen.
Sicherheitsbefragung soll im Zwei-Jahres-Rythmus erfolgen
In Zukunft möchte die Stadt alle zwei Jahre eine digitale Sicherheitsbefragung durchführen. Damit will die Stadt auf Krisen schneller und effektiver reagieren können.