Bei der Oberbürgermeisterwahl in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) ging am Sonntag Marco Siesing (CDU) als klarer Sieger hervor. Er erhielt rund 76,7 Prozent der Stimmen und liegt somit deutlich über der 50-Prozent-Hürde.
Auf Platz zwei bei der Wahl kam mit rund 18,8 Prozent der Stimmen Thomas Seidelmann (parteilos). Er ist seit vier Jahren Bürgermeister von Neckarbischofsheim im Rhein-Neckar-Kreis. Die beiden anderen Kandidaten, Alexander Holder (parteilos) und Theo Pausch (Die Partei), erhielten rund 2,8 Prozent beziehungsweise rund 1,4 Prozent der Stimmen.
Freude bei Wahlsieger Siesing
Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses im Sinsheimer Rathaus war die Freude groß: Mit so viel Zuspruch habe er nicht gerechnet, so Siesing - zumindest nicht im ersten Anlauf.
Siesing ist 46 Jahre alt und seit neun Jahren Bürgermeister im nur zwölf Kilometer entfernten Eschelbronn (Rhein-Neckar-Kreis). Er hat Öffentliche Verwaltung studiert, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Siesing will nach eigenen Angaben das Gemeinschaftsgefühl stärken, hat eine Homepage für Fragen der Bürger und Bürgerinnen eingerichtet und will die Wirtschaft und das städtische Leben fördern. Wohnen, Schulen, Sport und das Thema Sicherheit stehen ebenfalls auf seiner Agenda.
Geringe Wahlbeteiligung in Sinsheim
Mau sah es hingegen bei der Wahlbeteiligung aus: Lediglich 36 Prozent der fast 28.000 Bürgerinnen und Bürger in Sinsheim haben ihre Stimme abgeben. Erstmals durften übrigens auch 16-Jährige mitwählen.
Dass nur so wenige Menschen aus Sinsheim den Gang zur Wahlurne gemacht haben, sei enttäuschend, hieß es sowohl vom neuen Oberbürgermeister Siesing, als auch vom noch amtierenden Oberbürgermeister Jörg Albrecht (parteilos).
Jörg Albrecht gibt Amt zum 31. August ab
Der amtierende Oberbürgermeister Albrecht hatte Ende Februar erklärt, sein Amt zum 31. August 2024 abgeben zu wollen. Als Gründe dafür gab er selbst ausschließlich persönliche und familiäre Gründe an.
Albrecht war 2012 in den Sinsheimer Chefsessel gewählt worden. Bei seiner Wiederwahl 2020 erhielt er fast 99 Prozent der Stimmen - allerdings bei einer Wahlbeteiligung von nur knapp 28 Prozent.