Um Tiere zu schützen und Unfälle zu vermeiden, hat die Stadt Heidelberg an der Ernst-Walz-Brücke zwei Verkehrsschilder aufgestellt - eines an der nördlichen und eines an der südlichen Auffahrt. Auf den dreieckigen Warnschildern ist eine Ente mit drei Küken zu sehen.
Heidelberg: Verkehrssicherheit für Enten und Gänse
Ein Sprecher der Stadt Heidelberg weist darauf hin, dass die Polizei darauf aufmerksam gemacht habe, dass vor allem Nilgänse immer wieder das nahe gelegene Neckarufer verlassen und die Brücke überqueren würden. Angezogen werden sie wohl von einem Stück Wiese vor einem ehemaligen Klinikgebäude, wo Gras und Kräuter wachsen. Die Tierliebe der Stadt wirkt fast anrührend, gäbe es da nicht ein Problem.
Seit Jahren gelten die vielen Nilgänse auf der Neckarwiese nämlich als Plage. Mit ihrem Kot verunreinigen sie das Neckarvorland. Immer wieder wird darüber diskutiert, ob sie bejagt werden sollen - oder nicht. Weil die Neckarwiese im Grunde ein Stadtpark ist und dort zu viele Menschen unterwegs sind, ist das allerdings nicht möglich. Außerdem gibt es nicht nur Nilgänse, sondern auch andere Arten, darunter die Schwanengans, die als gefährdet gilt.
Das Schild macht allerdings keinen Unterschied, ob Nil-, Schwanengänse oder Stockenten die Straße überqueren. Es macht einfach darauf aufmerksam, dass der Mensch nicht allein unterwegs ist.
Enten-Schild war auch in Unna zu sehen
Im nordrhein-westfälischen Unna ist das Warnschild übrigens auch schon einmal aufgetaucht. Dort haben es aber offenbar Privatleute angebracht. Deshalb wurde es von der Stadt wieder entfernt. Weil es zu sehr ablenken könne, so die Begründung. Eine allgemeine Regel zum Aufhängen derartiger Schilder gibt es offenbar nicht. Die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen verweist auf bürokratische Regelwerke. Sie müssen von zuständigen Gremien abgesegnet werden, die je nach konkreter Situation vor Ort entscheiden.