Die alte Deponie bei Jockgrim (Kreis Germersheim) war in den 70er Jahren Teil eines Umwelt-Krimis. Die Kreisverwaltung Germersheim muss sich heute mit den Folgen herumschlagen. Nun lässt sie vor dem Neustadter Verwaltungsgericht klären, ob sie tatsächlich die Kosten für die Überwachung der Giftmüll-Deponie zahlen muss.
Schadstoffe treten aus ehemaliger Deponie aus Warum ein Giftmüllskandal aus den 1970er Jahren den Kreis Germersheim beschäftigt
Aus einer lange vergessenen Alt-Deponie in Jockgrim treten Schadstoffe aus. Um das Grundwasser zu schützen, will der Kreis Germersheim weiter messen - und bittet die Bevölkerung um Infos.
Es geht dabei um mehr als 250.000 Euro. So viel Geld hat der Kreis bisher für die Untersuchung und Überwachung der damals illegal angelegten Deponie ausgegeben. Der Kreis klagt gegen einen Bescheid der zuständigen Aufsichtsbehörde SGD Süd. Er argumentiert damit, dass es nicht der Kreis war, der den Giftmüll vergraben hat.
Alt-Deponie bei Jockgrim soll besser überwacht werden
Im Dezember vor einem Jahr hatte der Kreis Germersheim die Öffentlichkeit darüber informiert, dass Schadstoffe aus der alten, längst vergessenen Deponie austreten. Eine konkrete Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe nicht. Gleichzeitig hatte der Kreis angekündigt, die Deponie stärker überwachen zu wollen. Und das koste Geld.
Der Kreis rechnet mit noch einmal 200.000 Euro für neun neue Messstellen. Damit soll das Grundwasser besser untersucht werden. "Die Beprobung der Grundwassermessstellen wird in Zukunft eine Daueraufgabe sein und entsprechend hohe finanzielle Mittel binden", schreibt der Kreis Germersheim auf SWR-Anfrage.
In den 1970er Jahren war unerlaubt giftiger Industriemüll in die Grube bei Jockgrim geschüttet worden. Hochgiftige Cyanide wurden gefunden. Später wuchsen Gras, Büsche und Bäume über den Ort.