Proteste laut Polizei friedlich verlaufen

AfD-Landesparteitag: Rund 1.300 Gegendemonstranten in Ketsch

Stand
Autor/in
Michaela Dymski

Die Proteste gegen den AfD-Landesparteitag in Ketsch sind laut Polizei friedlich verlaufen. Bereits am Samstagmorgen hatten sich 250 Demonstrierende vor der Rheinhalle versammelt.

Die Demonstrationen gegen den AfD-Landesparteitag in Ketsch (Rhein-Neckar-Kreis) am Samstag sind nach Angaben der Polizei friedlich und "überwiegend störungsfrei" verlaufen. Bereits am frühen Samstagvormittag hatten sich rund 250 Protestler vor der Rheinhalle versammelt, um lautstark gegen die ankommenden AfD-Politiker und Mitglieder zu demonstrieren. Auf dem Festplatz gegenüber der Rheinhalle veranstalteten verschiedene Bündnisse ein "Fest der Vielfalt". Mitorganisator Florian Reck sagte, man wolle ein Zeichen für die Demokratie setzen.

Farbschmierereien und gegenseitige verbale Provokationen

Insgesamt nahmen an den Aktionen laut Polizei rund 1.300 Menschen teil. Kurzzeitig sei es zu gegenseitigen verbalen Provokationen gekommen. Zweimal seien aus den Reihen der AfD-Gegner Feuerwerkskörper gezündet worden. Außerdem seien im Vorfeld Ortsschilder und eine Bushaltestelle beschmiert worden. Auch Sachbeschädigungen an geparkten Autos habe es gegeben. Die Schadenshöhe ist noch unklar.

Friedliche Demo gegen AfD-Landesparteitag

Um 8:30 Uhr hatten sich die Demonstrierenden auf dem Marktplatz in Ketsch getroffen, um anschließend gemeinsam zur Rheinhalle zu laufen. Aufgerufen zum Protest hatten unter anderem das Bündnis für Demokratie und Vielfalt Kurpfalz und der Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Kreisvereinigung Heidelberg. Vor der Rheinhalle wurde es laut. Immer wieder riefen die Protestler Sätze wie zum Beispiel: "Alle zusammen gegen den Faschismus", "Ob Süd oder Nord, Widerstand an jedem Ort" oder "Nazis vertreiben, Geflüchtete bleiben".

Ketsch

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Viele Demonstrierende hielten selbstgemachte Plakate in ihren Händen, unter anderem mit Aufschriften wie zum Beispiel: "Müll trennen, nicht Menschen!", "Wie schön, dass ihr alle da seid" oder "Wer schweigt stimmt zu". Andere wiederum trugen Fahnen, unter anderem auch bunte Regenbogenfahnen.

Eine Teilnehmerin der Proteste gegen den AfD-Landesparteitag in Ketsch mit ihrem Plakat: Wer schweigt stimmt zu
Eine Teilnehmerin der Proteste gegen den AfD-Landesparteitag in Ketsch mit ihrem Plakat: "Wer schweigt stimmt zu".

"Fest der Vielfalt" mit Begleitprogramm

Auf dem Festplatz hatten verschiedene Bündnisse ein "Fest der Vielfalt" organisiert. Zahlreiche Organisationen informierten über ihre Arbeit. Zum Programm gehörten auch Redebeiträge und Musikauftritte, sagte Mit-Organisator Florian Reck vom Bündnis für Demokratie und Vielfalt Kurpfalz.

Demonstrierende gegen den AfD-Landesparteitag in Ketsch informieren sich an den Ständen verschiedener Bündnisse.
Demonstrierende gegen den AfD-Landesparteitag in Ketsch informieren sich an den Ständen verschiedener Bündnisse.

Darum ist Ketsch Schauplatz für AfD-Landesparteitag

Die Gemeinde Ketsch im Rhein-Neckar-Kreis wurde als Veranstaltungsort des AfD-Landesparteitags gewählt, weil laut dem AfD-Bundestagsabgeordneten Malte Kaufmann, der AfD-Kreisverband Rhein-Neckar der mitgliederstärkste Verband ist. Sie hätten die Region bei der Wahl des Austragungsortes entsprechend berücksichtigen wollen. Da es für die Region Schwetzingen keinen AfD-Vertreter auf Bundes- oder Landesebene gebe, übernehme Kaufmann selbst als Abgeordneter des Wahlkreises Heidelberg nun die Betreuung.

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