Die Partei Die Linke hat sich bei ihrem Landesparteitag am Samstag in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) mit den Ergebnissen der Europawahl und der Kommunalwahlen auseinandergesetzt. Spätestens seit der Abspaltung ehemaliger Linken-Abgeordneter zur neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vor einem halben Jahr steckt die Linke in einer Krise: Bislang hatte die Partei in Baden-Württemberg bei um die drei Prozent gelegen - bei der Europawahl verlor sie 1,2 Prozentpunkte. Viele der Stimmen gingen an die neue Partei BSW.
Landes-Co-Vorsitzende Mirow: "Bollwerk gegen Rechtsextremismus und Friedenspartei"
In der Generaldebatte arbeiteten sich die Delegierten der Linken Baden-Württemberg vor allem am Europawahlergebnis ab. Das sei eine Demütigung und inakzeptabel, sagte ein Redner vom Kreisverband Bodensee. Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar betonte, dass die Partei jetzt diskutieren und streiten müsse, um sich dann gegen den Rechtsruck zu stellen. Es gelte die Linke in Sachsen, Brandenburg und Thüringen, wo im Herbst Landtagwahlen anstehen, zu unterstützen. Die Linke sei ein Bollwerk gegen Rechtsextremismus und eine Friedenspartei, so die Landes-Co-Vorsitzende Sahra Mirow.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht schüre Ressentiments gegen Geflüchtete und Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger. Wagenknecht selbst habe die Partei jahrelang belogen, hieß es aus dem Kreisverband Tübingen. Bundesweit sind rund 470.000 Wählerinnen und Wähler der Linken zum BSW gewechselt.