Rostanfälliger Spannstahl verbaut

Sieben Brücken in Oberschwaben sollen ersetzt werden

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Moritz Kluthe
SWR-Redakteur Moritz Kluthe Autor Bild

Sieben Brücken in der Region Bodensee-Oberschwaben müssen in den nächsten fünf Jahren ersetzt werden. So soll ein Brückeneinsturz wie in Dresden verhindert werden.

Wie sicher sind große Straßenbrücken? Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden will das Land Baden-Württemberg 73 Brücken ersetzen, in denen wie in der Dresdner Brücke, bruchanfälliger Spannstahl verbaut wurden. Sieben davon stehen am Bodensee und in Oberschwaben.

Eine der ersten Brücken, die neu gebaut werden soll, ist das Urbachviadukt auf der B30 bei Bad Waldsee. Geplanter Baustart ist laut dem Regierungspräsidium Tübingen 2026. Im Jahr 2030, wenn dann der Verkehr auf der neuen Brücke rollt, werde die alte abgerissen, heißt es. Der Neubau soll gut 18 Millionen Euro kosten.

Rostanfälliger Spannstahl verbaut Aus Angst vor Einsturz: BW will 73 gefährdete Brücken ersetzen

Nachdem im September die Dresdner Carolabrücke teilweise eingestürzt ist, sollen in BW Brücken mit ähnlicher Bausubstanz bis 2030 ersetzt werden. Es drohen große Einschränkungen.

Auch bei einer Brücke über die Riss bei Hochdorf-Schweinhausen (Kreis Biberach) seien die Planungen schon recht weit, so das Regierungspräsidium. Alle sieben Brücken, die neu gebaut werden sollen, sind über 60 Jahre alt. Die neuen Brücken sollen bis 2030 fertig sein.

Betroffen sind folgende Brücken

  • B30, Brücke über die Riss und die L284 bei Hochdorf-Schweinhausen (Kreis Biberach)
  • B30, Urbachviadukt bei Bad Waldsee (Kreis Ravensburg)
  • B31, Brücke über die Schienen und Gemeindestraße in Friedrichshafen-Manzell (Bodenseekreis)
  • L314, Brücke über die Wolfegger Ach in Baienfurt (Kreis Ravensburg)
  • L318, Brücke über die Eschach in Leutkirch, (Kreis Ravensburg)
  • L318, Brücke über die Eschach bei Leutkirch-Haselburg
  • L329, Brücke über die Schussen in Meckenbeuren-Brochenzell (Bodenseekreis)

Vorsichtsmaßnahmen für sanierungsbedürftige Brücken

Die betroffen Brücken sollen, bis die Neubauten fertig sind, jährlich überprüft werden. Bei anderen Brücken sind laut dem Regierungspräsidium Prüfungen im Abstand von drei bis sechs Jahren üblich. Außerdem müssen Lkw auf den sieben Brücken mindestens 50 Meter Abstand zu anderen Fahrzeugen einhalten. Auf einigen Brücken soll ein Tempolimit von 70 Stundenkilometern gelten. Außerdem würden sie für den Schwerlastverkehr gesperrt, um die Brücken zu schonen.

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