Die Machtverschiebung an der Spitze der baden-württembergischen CDU hat aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) keine Auswirkungen auf die Arbeit der grün-schwarzen Regierung. "Die Parteien sind im Regierungshandeln ja nicht der unmittelbare Sparringspartner, insofern ändert sich jetzt da groß mal überhaupt nichts", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag.
Kretschmann sieht gutes Verhältnis zu Hagel
Sein Vize-Regierungschef Thomas Strobl (CDU) habe bislang seine Rolle als Parteivorsitzender sehr zurückhaltend wahrgenommen. Strobl bleibe der Koordinator für die B-Seite, also für die CDU in der Koalition, sagte Kretschmann. Zudem habe er zu CDU-Fraktionschef Manuel Hagel ein sehr gutes persönliches Verhältnis.
Wechsel bei der CDU in BW Meinung: Strobls Rückzug ist gut so - alles hat seine Zeit
Thomas Strobl gibt den Landesvorsitz der CDU in BW ab. Als Mann des Übergangs ist es richtig, dass er den Weg freimacht, meint Uschi Strautmann aus der SWR-Redaktion Landespolitik.
CDU-Landeschef Strobl hatte am Montag angekündigt, nicht erneut für den Landesvorsitz antreten zu wollen. Er bleibt Innenminister und Vize-Regierungschef. Es wird erwartet, dass CDU-Fraktionsschef Manuel Hagel für den Landesvorsitz kandidiert und damit auch die Spitzenkandidatur für die Landtagswahlen im Jahr 2026 übernehmen könnte.
"Wer Ministerpräsident wird, das entscheidet der Souverän von Baden-Württemberg und sonst niemand", sagte Kretschmann auf eine Frage nach der möglichen Eignung von Manuel Hagel als Ministerpräsident. Man müsse erst einmal gewählt werden und brauche eine Mehrheit im Parlament.
Hagel dürfte Kandidatur bei CDU-Konferenz bekanntgeben
Manuel Hagel will am Mittwoch offiziell verkünden, ob er für den CDU-Landesvorsitz kandidieren möchte. In der Partei gibt es daran keine Zweifel - dem 35-Jährigen werden seit Monaten Ambitionen auf den Vorsitz und auf die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2026 nachgesagt.
Hagel will sich auf einer Konferenz der Kreisvorsitzenden mit dem Landesvorstand am Mittwochabend erklären. Die Christdemokraten kommen um 18 Uhr im Haus der Architekten in Stuttgart zu einer hybriden Sitzung zusammen. Im Anschluss sind Pressestatements geplant. Offiziell wird der Landesvorstand dann beim Parteitag im November in Reutlingen gewählt.