Seit zwölf Jahren im Amt

Debatte um Nachfolge: Kretschmann will nicht vorzeitig aufhören

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Philipp Pfäfflin
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Hört Winfried Kretschmann als Ministerpräsident früher auf? Die Antwort des fast 75-Jährigen ist eindeutig. Schon jetzt gibt er möglichen Nachfolgern Tipps.

Drei Jahre vor der nächsten Landtagswahl in Baden-Württemberg hat Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) deutlich gemacht, dass er nicht vorzeitig aufhören will. Es gebe im Moment keine Nachfolge-Debatte, sagte Kretschmann am Dienstag.

Ministerpräsident Kretschmann: Amt ist sehr anstrengend

Er habe vor, die gesamte Legislaturperiode zu regieren, wenn seine Kräfte und die Gesundheit es zuließen. Dafür sei er gewählt. Ob es so kommt, wisse nur der liebe Gott, so Kretschmann, der in zwei Monaten seinen 75. Geburtstag feiert. Man müsse vor allem den Willen haben, so ein Amt zu führen. Denn dieses sei sehr anstrengend.

Wenn man merke, dass einen die Kräfte verlassen, dann müsse man aufhören, so der Ministerpräsident, der seit zwölf Jahren im Amt ist. Er verwies auf die Ministerpräsidentinnen von Neuseeland und Finnland, die vorzeitig ihr Amt beendet haben. "Das sind Dinge, die können kommen und das muss man akzeptieren."

"Das Wichtigste ist, dass ich an meinem Amt nicht klebe."

Diskussion über Nachfolge hält Kretschmann für zu früh

Wenn es von wem auch immer in Partei oder Fraktion gewollt wäre, dann würde er aufhören, betonte der Grünen-Politiker. Bisher habe er allerdings noch keine derartigen Ansagen erhalten. Im Moment hält er die Diskussion über mögliche Nachfolgerinnen und Nachfolger für zu früh. Darüber könne man sprechen, wenn zwei Drittel der Legislaturperiode vorbei seien. Kretschmann hat vor knapp zwei Jahren seine dritte Amtszeit angetreten. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre.

"Ich bin kein Monarch und bestimme meinen Nachfolger nicht selber."

Seit Längerem sind insbesondere drei Grünen-Politiker im Gespräch, die Kretschmann nach der Landtagswahl 2026 nachfolgen könnten: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Ödzemir, Finanzminister Danyal Bayaz und Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz. Kretschmann ging nicht auf Namen ein, sagte aber: "Alle, die im Gespräch sind, sind zu Recht im Gespräch."

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Kretschmann gibt seinen möglichen Nachfolgern Tipps

Der Regierungschef berichtete auch, dass er seinen potenziellen Nachfolgern keine Steine in den Weg lege oder ihnen die Show stehle, viel mehr berate er sich mit ihnen und gebe ihnen "immer gute Tipps, wie sie sich performen können".

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) schloss - neben dem Ministerpräsidenten sitzend - am Dienstag eine Kandidatur aus: "Wenn ich zehn Jahre jünger wäre, würde ich das ernsthaft überlegen. Aber ich könnte jetzt nicht zeigen, dass es einen Generationenwechsel gibt, wenn ich mich bewerben würde", so der 70-jährige Verkehrsminister. Kretschmann lies das - mit Verweis auf den 80-jährigen Präsidenten der USA - nicht gelten:

"Denk mal an den Joe Biden, mein Lieber. Überleg es dir nochmal."

Um selbst bis 2026 durchziehen zu können, will Kretschmann auf seine Gesundheit achten. So fahre er auch sehr wenig Rad, denn das sei für ihn ein bisschen riskant.

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