Zuerst ist es noch nicht dringend, dann schwierig, später muss man das Problem technologieoffen prüfen und - upps - dann ist es schon zu spät für eine Lösung.
Technisch einfach nicht mehr machbar.
So wird das nie was mit dem Klimaschutz. Die Strategie der FDP zeigt, dass sie die Klimaziele weder im Verkehrs- noch im Gebäudesektor ernst nimmt.
Erst das Verbot des Alten bringt den Fortschritt
Verbote und Grenzwerte lenken die Wirtschaft schon immer. Von der Rauchgasentschwefelung über das bleifreie Benzin bis zur LED-Leuchte: nichts davon ist einfach so gekommen, obwohl schon vorher bekannt war, dass der Zustand davor schlecht, teuer und schädlich war. Erst das Verbot des Alten hat den Fortschritt gebracht.
Die Öl- und die Gasheizung wie auch der Verbrennermotor gehen nicht automatisch von selbst weg, nur weil wir Wärmepumpen und E-Autos haben. Der Markt macht das nicht. Da helfen nicht mal die derzeit hohen Preise für CO2. Denn die neuen Lösungen erfordern erst mal höhere Investitionen - selbst wenn sie nachher Einspareffekte bringen. Über diese Schwelle kommen wir nicht drüber.
Klare Ansagen sind gut für Wirtschaft und Verbraucher
Deshalb ist es gut, der Wirtschaft und den Verbrauchern klare Ansagen zu machen. Bis wann sie sich zum Beispiel eine andere Lösung ausgedacht haben müssen. Beim Verbrenner ist das klar und unproblematisch: In gut zehn Jahren will die EU, dass Schluss ist. Das ist üppig. Völlig unnötig, da noch eine Verlängerung dranzuhängen mit den berühmten E-Fuels - die auch nur Sprit sind - teuer und aufwändig mit Erneuerbaren Energien hergestellt. Die Porsche-Oldtimer dürfen ja ewig damit rumfahren. Es geht ja nur um Neuwagen.
Gebäude und Verkehr - essenziell um Klimaziele zu erreichen
Das Gebäude-Problem ist fast so dringend wie das beim Verkehr. Beide Bereiche bringen längst nicht die Klimagas-Einsparungen, die die Bundesregierung vorgesehen hat und die essenziell sind, um die Klimaziele zu erreichen und den Temperaturanstieg im Griff zu behalten. Es wird zu wenig gedämmt - halb so viel wie erforderlich - und es werden auch aktuell noch gut doppelt so viele Gasheizungen neu eingebaut wie Wärmepumpen. Dafür gibt es eine Menge Gründe: von den Lieferketten über Genehmigungsprobleme - zum Beispiel für die dringend notwendigen geothermischen Wärmepumpen - bis zu falschen Förderketten. Bis vergangenen Sommer wurden ja Gasheizungen sogar noch aktiv bezuschusst!
Und so lange Dämmung nicht vorgeschrieben ist und Gasheizungen erlaubt werden, ist es kaum zu erwarten, dass Hausbesitzer ob privat oder Vermieter, einfach mal so ein großes Geld in die Hand nehmen, um ihr Haus klimagerecht zu renovieren. So viel Förderung kann es gar nicht geben, dass das sich rechnet.
Grünes Gas und E-Fuels: die ineffizienteste Lösung
Und noch eines: Gasheizungen über so genanntes Grünes Gas weiterzubetreiben - so wie die Verbrenner mit E-Fuels - das ist die ineffizienteste Lösung, die man sich vorstellen kann. Dann brauchen wir fünfmal so viel Windkraft, um die gleiche Wärme zu erzeugen wie mit Wärmepumpen.
Klar: bei den Heizungen kommt die Kehrtwende - angedacht ist jetzt schon 2024 - jetzt scheinbar arg schnell. Aber erstens sind nur Neubauten und Grundsanierungen betroffen - alle anderen haben lange Übergangsfristen - und zweitens haben wir halt schon viel Zeit verloren: weil…. zuerst war es noch nicht dringend, dann schwierig, später musste man das Problem technologieoffen prüfen und - upps - jetzt ist es eben schon so spät ….