Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) rät der Bevölkerung, ihren Grippe- und Corona-Impfschutz aufzufrischen. Wie wichtig Impfungen seien, hätten besonders die vergangenen Jahre gezeigt. "Das ist seit langem der erste Herbst, der nicht unter Pandemiebedingungen stattfindet", sagte Lucha am Montag.
Lucha: Corona- und Influenza-Impfung gleichzeitig machen lassen
Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass die Impfung gegen Corona und Influenza bei einem gemeinsamen Termin verabreicht werden können. Die Kosten übernehme in beiden Fällen die Krankenkasse. Wer sich gegen Corona impfen lassen will, soll sich an Haus- und Kinderärzte wenden. Der Impfstoff-Hersteller BioNTech liefert seit Montag einen neuen Corona-Impfstoff aus. Er ist an die aktuellen Varianten angepasst und soll vor allem vor schweren Verläufen schützen.
mRNA-Impfung von BioNTech Angepasster Corona-Impfstoff für den Herbst 2023 ausgeliefert
Wer sich vor Corona schützen möchte, kann das jetzt mit einem aktualisierten mRNA-Impfstoff tun. Die an die aktuellen Varianten angepasste Impfung von Biontech ist nun verfügbar.
Die Kassenärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg rechnet allerdings nicht mit einer großen Nachfrage nach dem erneut angepassten Corona-Impfstoff. "Die neueste Virus-Variante scheint nach allem, was uns bekannt ist, keine anderen Verläufe erwarten zu lassen als bisher", teilte der Verband mit.
STIKO: Vor allem Menschen über 60 sollten sich impfen lassen
Arztpraxen hatten bis zur vergangenen Woche Zeit, den neuen Impfstoff zu bestellen. Erwartet werden in den kommenden Wochen insgesamt 14 Millionen Dosen des BioNTech-Präparats, das an die Omikron-Subvariante XBB.1.5 angepasst ist. Zum ersten Mal steckt in den Ampullen ausschließlich der neue, aktualisierte Wirkstoff. Bis jetzt war es noch eine Kombination mit der Ursprungsimpfung.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Booster-Impfung für Menschen ab 60 Jahren und chronisch Kranke. Auch alle, die engen Kontakt zu Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem haben, sollten sich impfen lassen.
Steigende Corona-Zahlen Interview mit Heidelberger Virologe: Wird es einen Corona-Herbst geben?
Die Zahl der Corona-Infektionen steigt wieder an - auf niedrigem Niveau. Was das für den Herbst bedeutet, erklärt der Heidelberger Virologe Hans-Georg Kräusslich im SWR-Interview.
Gesundheitsministerium: Wieder mehr Corona-Fälle im Herbst
Das Gesundheitsministerium in Stuttgart geht davon aus, dass mit der im Herbst beginnenden Erkältungssaison Atemwegsinfekte wie Corona wieder zunehmen werden. "Aus unserer Sicht erfordert die epidemiologische Situation bei COVID-19 für die Allgemeinbevölkerung jedoch aktuell keine angeordneten Infektionsschutz-Maßnahmen", hieß es. Dennoch empfiehlt das Ministerium Bürgerinnen und Bürgern, bei Infekten drei bis fünf Tage oder bis zu einer deutlichen Besserung der Symptome zu Hause zu bleiben.
Im Abwasser gewonnene Daten weisen auf steigende Corona-Infektionswerte hin. Der Bund weist aber daraufhin, dass Abwasserdaten nach aktuellem Stand noch mit Vorsicht zu interpretieren seien. Die Werte können demnach durch eine Vielzahl von Faktoren - wie etwa Starkregenereignisse - beeinflusst werden.