Die Weihnachtszeit bringt Innenstädte zum Leuchten. Doch nicht immer sorgen Lichterketten und Co. für strahlende Gesichter: In Baden-Baden sorgt ein Gastronom mit seiner Weihnachtsdeko für Gesprächsstoff.
Aufbau der Weihnachtsdekoration dauert Wochen
Der Jesuitenplatz in Baden-Baden ist aktuell ein Selfie-Hotspot, besonders bei Touristen aus aller Welt. Seit 20 Jahren verwandelt sich in der Adventszeit der Löwenbräu-Biergarten in der Fußgängerzone mitsamt Umgebung in ein echtes Winterwunderland. Etliche Wochen dauert der Aufbau der Dekoration rund um den Biergarten und auch in diesem Jahr ist alles erst auf den letzten Drücker fertig geworden. Und kostspielig ist der ganze Spaß auch. Eine Eisbär-Pyramide in acht Metern Höhe ist eine der Hauptattraktionen. Allein diese Pyramide kostet einen mittleren fünfstelligen Betrag, sagt der Gastronom.
Baden-Baden: Dekowahnsinn eines Gastronomen kennt keine Grenzen
Die beiden Söhne des Gastronomen überwachen den Aufbau der Holzkonstruktion bis ins kleinste Detail. Im Biergarten entsteht eine begehbare Holzhütte. Auch darin befinden sich Tausende von zum Teil elektrisch betriebenen Weihnachts-Deko-Artikeln. Der Strom kommt zu einem großen Teil aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage.
Pläne hat der Baden-Badener Gastronom genügend in der Schublade. Wenn es nach ihm ginge, wäre bald das Baden-Badener Rathaus fällig. Auch den oberen Marktplatz würde Brandau künftig gerne in der Weihnachtszeit bespielen. Am Geld soll es nicht scheitern, sagt er.
Der Oberbürgermeister hat allerdings schon dankend abgewunken. Das Rathaus bleibt ungeschmückt, ließ er gegenüber dem SWR wissen.
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Glühwein, der Duft von gebrannten Mandeln und Lichterketten: In Baden-Württemberg haben wieder Weihnachtsmärkte geöffnet. Jeder Markt hat seine Besonderheiten.
Gastronom: Große Investition lohnt sich
Innerhalb von acht Wochen hat sich der Biergarten in eine begehbare Weihnachtshütte verwandelt. Mehrere Kilometer Kabel für Lichter und Tausende Deko-Artikel sind im Einsatz. Das Investment lohnt sich: Das Restaurant verkauft durch die Deko in der Adventszeit mehr als doppelt so viele Gerichte. Auch Hollywood-Star Nicolas Cage ist dem Charme des Baden-Badener Weihnachtszaubers schon erlegen. Er ließ sich vor einigen Jahren eine Stunde lang über das Gelände führen. Andere Besucher machen es ihm nach und staunen, wenn die Lichter angehen. Zwei Touristen aus Leonberg fügen an, dass sich da wohl jemand ausgetobt habe, aber warum auch nicht.
SWR-Reporter Patrick Neumann hat den Gastronom in Baden-Baden besucht:
Weihnachtsdeko in Baden-Baden bleibt nicht ohne Kritik
Unter den Baden-Badener Bürgerinnen und Bürgern gibt es aber auch scharfe Kritiker der Weihnachtsdeko am Jesuitenplatz. "Es ist eigentlich völlig straffrei, einen schlechten Geschmack zu haben. Weniger wäre mehr, aber strafbar ist es nicht und man kann die Augen zumachen und dran vorbeigehen. Ich gehe jedenfalls meistens außen rum", sagt Georg von Langsdorff aus Baden-Baden.
Im Inneren des Weihnachtswunderlands gibt es dann noch den Selfie-Thron. Gegen eine Spende für einen guten Zweck, kann sich jeder wie im siebten Weihnachtshimmel fühlen. Seitlich am Thron befinden sich bewegliche Puppen, die Trompeten in den Hand halten. Nimmt man dort Platz, ertönt eine Weihnachtsfanfare. Amelie Heinzmann und David Müller aus Bühl sind begeistert von der ausgefallenen Dekoration. "Echt krasse Erscheinung, alles leuchtet. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Das hat einen direkt so in die Straße gezogen."