Im August 2017 wurde auf der Baustelle des Rastatter Bahntunnels eine rund 90 Meter lange Tunnelbohrmaschine verschüttet. Jetzt ist "Wilhelmine" geborgen, so die Deutsche Bahn. Die Maschine ist vollständig freigelegt und abgebaut worden. Die Baugrube ist laut Bahn wieder frei für den Weiterbau an der Oströhre des Tunnels Rastatt.
Havarierte Tunnelbohrmaschine in Beton gegossen
Nach der Havarie 2017 waren die über dem Tunnel verlaufenden Gleise der Rheintalbahn sichtbar abgesackt. Zunächst wurde "Wilhelmine" aus statischen Gründen in Beton gegossen und im Boden gelassen. Die Hauptverbindung für den Güterverkehr zwischen den Nordseehäfen und Italien, die auch viele Fernreisende nutzen, stand rund sieben Wochen still.
"Wilhelmine" wurde im Tunnel in riesige Stücke zerlegt
Um sie zu bergen, musste eine rund 200 Meter lange und 16 Meter tiefe Grube ausgehoben werden. Laut Bahn wurden rund 52.000 Kubikmeter Material aus der Baugrube gehoben. Dann wurde die Maschine nach und nach zerlegt. Dabei kam auch eine sogenannte Seilsäge zum Einsatz, ein diamantbesetztes Stahlseil. Die einzelnen Stücke waren rund 50 bis 60 Tonnen schwer.
Erste Fotos nach Havarie Tunnel Rastatt: Verschüttete Tunnelbohrmaschine wird freigelegt
Knapp sieben Jahre nach der Havarie an der Baustelle des Eisenbahntunnels Rastatt haben Arbeiter die verschüttete Tunnelbohrmaschine erreicht. Sie soll jetzt freigelegt werden.
Nach Angaben der Deutschen Bahn wird die Oströhre in offener Bauweise fertiggestellt. Die Inbetriebnahme des Rastatter Tunnels ist Ende 2026 geplant. Durch die Havarie hatte sich das für den europäischen Bahnverkehr besonders wichtige Projekt verzögert und deutlich verteuert. Der ursprünglich vorgesehene Kostenrahmen von rund 700 Millionen Euro wird voraussichtlich deutlich überschritten.
Ost- und Weströhre bilden zusammen den Tunnel Rastatt. Er ist ein wichtiger Bestandteil des Ausbaus der Rheintalbahn. Durch den Tunnel unterqueren Züge künftig das Stadtgebiet Rastatt. Das soll unter anderem die Lärmbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner reduzieren.