Bei ihr sind Löwenzahn, Brennnesseln oder Spitzwegerich gern gesehene Gäste. Die Kräuterexpertin aus Karlsruhe kennt sich aus. Sie weiß, dass man fast alles essen kann und was die Pflanzen bewirken. Ursula Stumpf erklärt lachend, sie lasse einfach alles wachsen, bis sie es erkennen könne.
Expertin für Kräuter aus Karlsruhe: Einfach wachsen lassen
Und so sieht ihr Garten auch ein bisschen anders aus. Alle Pflanzen sind willkommen. Die Grundordnung sei eine andere, erklärt die studierte Apothekerin und gelernte Heilpraktikerin. Sie hat Bücher über die Kraft der Kräuter geschrieben, macht Kräuterwanderungen und sagt, alles was einen gesund mache, wachse draußen im Garten oder in der Umgebung.
Suppe zu Oster aus neun "Unkräutern" hat lange Tradition
Schon vor über 2.000 Jahren haben unsere Vorfahren gewusst, was nach einem langen Winter gesund für sie war, weiß Ursula Stumpf. Deswegen gebe es traditionell im Frühling vor Ostern eine Suppe mit neun Unkräutern aus dem Garten.
Unsere Vorfahren hätten sich nach einem langen kalten Winter gefreut, dass die Tage wieder länger und wärmer werden, erzählt die Kräuterfachfrau. Und man habe sich überlegt, wo bekommt man etwas Frisches zum Essen. Und dann habe man nach den ersten Kräutern gesucht, die im Frühjahr aus der Erde wachsen.
Tipp der Expertin aus Karlsruhe: Gesunde Wildkräuter naschen
Unkräuter werden auch Wildkräuter genannt und können getrocknet als Tee getrunken werden. Aber auch als Brotaufstrich, als Salat, in einer Quiche, auf einer Waffel oder als Smoothie genossen werden. Die unterschiedlichen Wildkräuter haben ganz unterschiedliche positive Wirkungen auf den menschlichen Körper, erklärt Ursula Stumpf.
Sabine Stolz, ebenfalls Kräuterexpertin aus Karlsruhe, hilft bei der Suche nach den neun Unkräutern für die traditionelle Suppe, die über offenem Feuer gekocht wird. Die junge Generation gehe inzwischen bewusster mit der Welt um, als wir Älteren, sagt sie. Das Interesse an dem Jahrtausende alten Wissen über Kräuter nehme zu.
Traditionelle Ostersuppe aus dem Garten: Grünzeug schneiden, umrühren und genießen
Im Garten und auf der angrenzenden Wiese werden die neun Zutaten für die traditionelle Suppe zur Osterzeit gesammelt: Labkraut, Spitzwegerich, kriechender Günsel, Gundelrebe, Ehrenpreis, Nelkenwurz, Giersch, Löwenzahn und Brennnessel.
Anschließend wird das frische Grün geschnitten und in einen Kessel über offenem Feuer gegeben. Dabei sei es egal, was hereinkommt. Hauptsache, es seien frische Kräuter, so Ursula Stumpf.