Auf Erkundungstour im Schwarzwald

Tag des Baumes: Die Moorbirke prägt das Hochmoor Kaltenbronn

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Autor/in
Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold

Die Moorbirke ist schon von weitem an ihrer weißen Rinde zu erkennen. Am Tag des Baumes steht der Baum des Jahres 2023 für eine typische Art, die in den gefährdeten Mooren zuhause ist.

Es ist frisch auf dem Kaltenbronn (Landkreis Rastatt) an diesem Aprilmorgen. Einstellig sind die Temperaturen. Der Frühling lässt hier auf 900 Metern Höhe noch ein bisschen auf sich warten. Dafür hat der Regen der vergangenen Tage den Mooren und dem Baum des Jahres, den Moorbirken, richtig gut getan .

Spaziergang auf dem Bohlenweg durchs Hochmoor

Renate Fischer ist die stellvertretende Leiterin des Infozentrums Kaltenbronn und kennt sich auf den Pfaden rund ums Wildseemoor gut aus. Über den Bohlenweg darf man mitten hinein in diese verwunschene Landschaft, die ein bisschen an Skandinavien erinnert. Viele junge und alte Moorbirken stehen rechts und links des Weges.

"Es ist schon ein bisschen mystisch - ich fühle mich hier immer ein bisschen wie in Skandinavien."

Moorbirke ist Baum des Jahres

Moorbirken kann man mit einem Stethoskop abhören

Auf ihren Spaziergang durchs Hochmoor hat Renate Fischer ein Stethoskop mitgebracht, so wie man es vom Arztbesuch kennt. Mit einer Mullbinde befestigt sie das medizinische Gerät an einem Birkenstamm. Mit den Stöpseln in den Ohren ist es deutlich zu hören, das Rauschen. Man hört das Fließen des Wassers, das die Moorbirke über ihre Wurzeln aufnimmt.

"Die zieht am Tag bis zu 500 Liter Wasser aus dem Boden und das kann man hören."

Moorbirke ist Baum des Jahres
Renate Fischer hört mit einem Stethoskop die Moorbirke ab.

Birken für Moore überlebensnotwendig

Wenn irgendwo eine freie Fläche entsteht, durch Feuer, Sturm oder durch Kahlschlag, ist die Birke oft der erste Baum, der dort wieder wächst. Die Moorbirke ist schon von weitem an ihrer weißen Rinde zu erkennen. Am Tag des Baumes steht der Baum des Jahres 2023 für eine typische Art, die in den gefährdeten Mooren zuhause ist. Sie ist ein Pionierbaum, sagen Experten dazu.

Verschwinden die Moore, verschwinden auch die Bäume, beschreibt Renate Fischer. Auch die zwei Moore auf dem Kaltenbronn sind nur noch ein kleiner Rest von dem, was hier vor 200 Jahren einmal war.

Hochmoor ist wichtiger Kohlenstoff-Speicher

Drei Prozent der Erdoberfläche sind mit Mooren bedeckt. Die speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs. Das ist mehr, als jedes andere Ökosystem auf der Erde zu leisten vermag. Vor diesem Hintergrund ist es auch zu verstehen, dass in den kommenden Jahren auf dem Kaltenbronn Millionen investiert werden müssen, um das Hohloh- und das Wildseemoor zu retten.

"Moore sind unglaublich wertvolle CO2-Speicher und wenn sie austrocknen, werden sie zu CO2-Schleudern."

Dazu sollen vor allem die alten Abwasserkanäle gestaut werden. Damit im Sommer weniger abfließt und der im Torf gebundene Kohlenstoff auch dort bleibt. Eine wichtige Maßnahme, um der drohenden Erderwärmung zu begegnen.

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