In Waldbronn bekommen Singles einen Korb von Alina Völkle. Dieser Korb ist pink und trägt problemlos den Wocheneinkauf. Und er signalisiert anderen Kundinnen und Kunden: Hier ist jemand offen für ein Gespräch jeder Art. Der pinke Einkaufskorb soll zu einem freundschaftlichen Plausch einladen, dabei helfen, die neuen Nachbarn kennenzulernen oder sogar die große Liebe zu finden.
Alina Völkle hat ihren Supermarkt in Waldbronn in eine Art Partnerbörse verwandelt - in ein analoges Tinder direkt vor Ort für Menschen, die Freunde oder sogar die große Liebe suchen. Mitgebracht hat sie diese Idee aus dem Sommerurlaub auf Mallorca.
Pinke Körbe: Vom Supermarkt in Bremen nach Waldbronn
Statt Ananas wie auf Mallorca gibt es in Deutschland pinke Körbe. Abgeschaut haben Alina Völkle und ihr Partner sich das Körbe-Konzept von einem Supermarkt in Bremen. Zwei Wochen später standen die pinken Körbe dann auch vor dem Eingang in Waldbronn (Kreis Karlsruhe). Grell und auffällig warten sie dort darauf, Menschen zusammenzubringen.
Liebe suchen im Supermarkt: Dating nur für Mutige?
Und das Potential dazu hätten die Körbe. Vorausgesetzt, die Leute wüssten über die Aktion Bescheid. Das Erklärschild über den pinken Körben verfehlt leider öfter seinen Zweck. Die Kunden übersehen es entweder oder sie lesen es zwar, stellen den Korb dann aber zögerlich wieder zurück.
Felix gehört zu den Ersteren. Er hat sich zwar einen pinken Korb genommen, sich aber nicht bewusst dafür entschieden. Der Farbtupfer direkt neben dem Eingang fällt eben einfach auf und gestresste Kunden greifen einfach so zu. Die Idee von Alina Völkle findet Felix aber trotzdem gut.
Aber dann gibt es ja noch eine andere Schwierigkeit: Wie sprechen Interessierte einen anderen Kunden mit einem pinken Korb an? Vielleicht mit: "Na, auch einsam?", oder "Kaufen Sie auch ein?". Felix würde sich lieber selbst ansprechen lassen, anstatt sich etwas auszudenken - und so scheint es im Waldbronner Supermarkt den meisten zu gehen. Das sei eher ein Dating für Mutige, meint auch Kundin Ulrike.
Körbe auch für zugezogene Eltern und alleinstehende Rentner
Der pinke Stapel am Eingang wird spätestens um 17:30 Uhr immer kleiner. Außer bei der Suche nach der großen Liebe sollen die Körbe auch zugezogene Familien dabei unterstützen, Anschluss zu anderen Eltern zu finden - oder den einen oder anderen Rentner zu einem Plausch an der Käsetheke einladen. Den pinken Korb nutzt auch Andrea Schmid als Eisbrecher. Sie arbeitet eigentlich als Verkäuferin im Markt, kauft privat öfter mit einem pinken Korb ein. Sie ist zwar glücklich verheiratet, möchte ihre Kunden aber gerne einmal in anderer Form kennenlernen.
Supermarkt Waldbronn: Singleshopping am Valentinstag
Für all die Singles, die zwischen all den Verheirateten oder fest Vergebenen die Frau oder den Mann fürs Leben suchen, arbeitet Alina Völkle schon an einer anderen Idee: Am 14. Februar möchte sie den Supermarkt den Singles zur Verfügung stellen. Zu einer bestimmten Uhrzeit gibt es dann Singleshopping mit Wein und jeder Menge Chancen auf das große Glück zwischen Frischetheke und Obstregal.