Suchthilfe in Pforzheim/Enzkreis am Limit

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AUTOR/IN
Lauber, Peter

Stefan war Alkoholiker. Mehr als 20 Jahre lang hat der Alkohol sein Leben bestimmt. Irgendwann musste sich der 53-jährige eingestehen: ich brauche dringend Hilfe.
O-Ton: …was tn.

Hilfe fand Stefan bei der Suchthilfe des diakonischen Werks in Pforzheim. Die ambulante Therapie, die dort seit Jahren angeboten werde, sei für viele Suchtkranke ein unkomplizierter Weg, an Hilfe zu gelangen, ist Beraterin Susanne Striegel überzeugt.
O-Ton: …funktioniert.
Die Zahl der Suchtkranken und damit der Hilfesuchenden habe in der Corona-Pandemie nochmal deutlich zugenommen, stellt Suchttherapeut Jürgen Behrend vom Landesverband für Prävention und Rehabilitation fest. Drei Jahre ohne soziale Kontakte, dem wichtigsten Schutzfaktor für psychische Gesundheit – vor allem bei labilen Menschen geradezu ein Nährboden für psychische Erkrankungen, sagt Behrend.
O-Ton: …giftig.
Vor allem bei unter 25-ährigen habe der Konsum von Drogen in jüngster Zeit stark zugenommen, erzählt Isabella Heilig von der Jugendsuchthilfe Plan B. Eingeworfen werde heute ein bunter Mix vom Kokain bis zu synthetischen Drogen wie Tildin oder Fentanyl. Die soziale Isolation in der Corona-Zeit sei nur einer der möglichen Gründe.
O-Ton: …Opioiden.
Während die Zahl der Hilfesuchenden steigt, sei die Suchthilfe selbst am Limit angelangt, klagt Harald Stickel, Sprecher der AG Suchthilfe. Die letzten Tariferhöhunen würden die letzten finanziellen Reserven auffressen. Die Folgen:
O-Ton: …auch Geld.
Immerhin: der Enzkreis hat seine Zuschüsse bereits angepasst, mit der Stadt Pforzheim stehen Gespräche an. Ex-Alkoholiker Stefan will sich gar nicht ausmalen, was aus ihm ohne die Suchberatung geworden wäre. Jedenfalls nicht der, der er heute ist.
O-Ton…für mich.

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Lauber, Peter