Sommer, Sonne, Wochenende - und wenn dann auch noch alles zusammenkommt, ist an den Bade- und Baggerseen in Baden-Württemberg richtig viel los. Im Raum Karlsruhe gibt es besonders viele Seen. Damit sich die Badegäste dort wohlfühlen, sorgt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Badeaufsicht für Sicherheit.
Sicherheitstipps von den DLRG-Profis
Baden im Baggersee
Sicheres Schwimmen im Schwimmbad
Tipps fürs Baden im Meer
Edgar Schiel von der DLRG Rastatt ist mit seinen Rettungsschwimmern am Kaltenbachsee in Muggensturm (Kreis Rastatt) regelmäßig im Einsatz. Er erklärt die wichtigsten Regeln für sicheres Schwimmen im See, am Meer oder im Schwimmbad:
- Möglichst an bewachten Seen schwimmen.
- Nicht in unbekannte Gewässer gehen oder sich vorher über das Gewässer informieren.
- Vor dem Schwimmen abkühlen, wenn möglich duschen.
- Absperrungen wie Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich beachten.
- Die eigene Kraft nicht überschätzen, gerne zu zweit schwimmen oder Schwimmbojen als Sicherheit mitnehmen.
- Eltern sollten immer auf ihre Kinder achten. Kinder sollten nur zusammen mit den Eltern ins tiefe Wasser - und dann nur, wenn die Kinder sichere Schwimmer sind. Aus Sicht der DLRG reicht das Seepferdchen-Abzeichen nicht aus. Als sichere Schwimmer gelten diejenigen, die mindestens 15 Minuten ohne Pause schwimmen können - das ist Anforderung für das Schwimmabzeichen in Bronze.
- Bei Gewitter: An das nächstgelegene Ufer schwimmen und so schnell wie möglich aus dem Wasser raus.
Ein besonderer Tipp vom DLRG-Profi: Sollten Sie sich auf dem Wasser plötzlich unsicher oder kraftlos fühlen: Auf den Rücken legen, leichte Beinschläge machen, ruhig atmen, Kräfte sammeln. Wenn es wieder geht, zurück ans nächste Ufer schwimmen.
Sicheres Schwimmen im Schwimmbad
Im Schwimmbad gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie für das Baden im See: Abkühlen, auf Hygiene achten, Anweisungen des Bademeisters befolgen.
Das Besondere im Schwimmbad ist: Es ist in der Regel eine kleine Wasserfläche - es sind also mehr Menschen auf engem Raum. Daher gilt hier besonders: Rücksicht aufeinander nehmen, nicht vom Beckenrand springen. Immer schauen: Wo springe ich hin, dass ich niemanden verletze.
Schwimmkurse voll, Anmeldung möglichst früh DLRG besorgt: Weiter viele Nichtschwimmer, auch wegen "Corona-Delle"
Zum Start der Freibadsaison macht der DLRG weiterhin die hohe Zahl an Nichtschwimmern große Sorgen. Weil die Kurse schnell voll sind, sollen Eltern ihr Kind möglichst bald anmelden.
Die DLRG macht auch Wachdienste an der deutschen Nord- und Ostsee. Für das Schwimmen im Meer gibt es spezielle Sicherheitstipps:
- Nur an bewachten Stellen und gekennzeichneten Abschnitten ins Wasser gehen.
- Auf die Beflaggung achten. Die rote Flagge bedeutet Lebensgefahr, dort sollte niemand baden.
- Die eigene Kraft nicht überschätzen. Wellen, Strömung und Gezeiten stellen eine besondere Herausforderung auch für gute Schwimmer dar.
Viel Besuch im Sommer am Baggersee Muggensturm
Wenn die Badesaison richtig losgeht, werden täglich bis zu 3.000 Besucherinnen und Besucher am Kaltenbachsee in Muggensturm erwartet. Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt, trainiert die DLRG regelmäßig am Baggersee. So soll der Nachwuchs ausgebildet werden, um Menschen aus gefährlichen Situationen im Wasser zu retten.
Jahr für Jahr warnt die DLRG davor, im Rhein und in anderen Flüssen zu baden. Besonders im Rhein kann die starke Strömung lebensgefährlich werden. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen. Besonders tückisch: falsche Tipps bei Google oder auf Social Media:
Im Rhein baden kann gefährlich sein DLRG warnt vor Google-Rezensionen
Bei der Hitze eine Runde im Rhein schwimmen? Zu gefährlich, sagt die DLRG – und warnt vor gefährlichen Tipps.