Was mache ich an Silvester? Jedes Jahr stellen sich viele diese Frage. Soll man groß feiern oder doch nur was Kleines machen? Allerdings gibt es auch manche, die haben den richtigen Weg schon gefunden. Sie wissen schon lange im Voraus, was sie machen. Ein Beispiel dafür gibt es in der Nähe von Karlsruhe. Hier feiert eine feste Gruppe seit fast 50 Jahren Silvester zusammen – ohne Kompromisse und fast ohne Ausfälle. Nur während Corona: da musste es einmal ausfallen.
Irgendwann an einem Abend kurz vor den Feiertagen im Dezember: Wir sitzen zu fünft in einem Einfamilienhaus in Busenbach, bei Karlsruhe. Auf dem Esstisch stehen Berliner und Bier. Währenddessen dämmert und regnet es in Strömen. Die vier älteren Männer am Tisch sind Schulfreunde oder kennen sich aus dem Musikverein.
Alles begann mit einer Hauseinweihung
Die vier kommen alle aus Busenbach und sind hier fest verwurzelt. Nicht nur Silvester feiern sie miteinander, auch fast jeden Urlaub und auch Geburtstage feiern sie zusammen. Die Silvestertradition startete 1975. Eigentlich wollte Pius Steppe nur sein neues Haus einweihen und das Ganze mit einer Silvesterfete verbinden.
Jedes Jahr rotiert die Feier zu einem anderen nach Hause. Zu jeder Feier haben sie in einem Ordner aufgeschrieben: den Ort, Teilnehmer und sogar wie viel Getränke und Essen gekostet haben. Ansonsten haben sie keine festen Rituale. Bis auf eine Sache, die hat sich in den letzten Jahren ein bisschen eingebürgert, ergänzt Reinhold Rapp mit einem verschmitzten Lächeln.
Gutes Essen, gute Getränke und schicke Kleidung
Asiatisch, gebeizter Lachs oder Roast Beef, die Menüs sind aufwendig und schon beim zuhören bekommt man Hunger. Die Männer sind mit Leidenschaft dabei und besuchen sogar Kochkurse. Was es zu essen gibt, das wird jedes Jahr gemeinsam mit allen sechs dazugehörenden Paaren beratschlagt. Dieses Jahr wird es Fondue gegen. Aber ist es das Essen, was eine gute Silvester-Party ausmacht?
Die vier sind sich einig: Nicht nur, denn gut gekleidet muss man auch sein. Aber natürlich auch ein guter Tropfen Wein oder vielleicht sogar auch mal ein Champagner gehören dazu. Der Rest komme von allein. Natürlich sei auch ein bisschen Feuerwerk notwendig, aber das könne man notfalls selbst machen: mit einem lauten Pfiff und einem Klatschen.
Einer, der alles zusammenhält
Aber egal wie gut die Feier und das Feuerwerk sind, am Ende braucht es trotzdem einen, der alles zusammenhält. Bei der Gruppe ist das Pius Steppe. Er führt auch Buch über die vergangenen Feiern und er hat die Fete initiiert. Eine Frage bleibt an diesem Abend ungeklärt: Wie wird das 50. Jubiläum gefeiert? Das muss die Gruppe noch planen. Wir sind gespannt und wünschen "Guten Rutsch!"