Viele Fans haben lange darauf gewartet: Herbert Grönemeyer hat am Freitag und einen Tag später auch am Samstag noch einmal vor dem Karlsruher Schloss zwei Open-Air Konzerte gegeben. Anlässlich der Schlosslichtspiele, die am 15. August beginnen, wurde die Schlossfassade mit einer eigenen Lichtershow angestrahlt. 40.000 Menschen verfolgten das Spektakel. Beide Auftritte waren lange vorher ausverkauft. Für alle anderen Liebhaberinnen und Liebhaber der Lichtspiele geht es dann am Donnerstag, den 15. August, richtig los.
Befürchtetes Verkehrschaos blieb aus
Wegen der aktuellen Baustellensituation in der Innenstadt von Karlsruhe hatten die Veranstalter empfohlen, nicht mit dem Auto anzureisen. Das Konzept sei aufgegangen, hieß es bei der Karlsruher Marketing und Event Gesellschaft (KME). Das Besucherkonzept habe einwandfrei funktioniert. Die Menschen seien dem Rat gefolgt und größtenteils mit den Öffentlichen, mit dem Fahrrad oder zu Fuß angereist. Auch das Verkehrsleitsystem habe funktioniert. Die Abreise verlief an beiden Tagen reibungslos, so die KME.
Zwei friedliche und angenehme Konzerte
Die Veranstaltungen selbst verliefen laut KME sehr friedlich und in einer angenehmen Atmosphäre. Grönemeyer selbst war sichtlich begeistert. "Es war Wahnsinn, fantastisch!" Bevor er zum Schluss seinen Song "Angstfrei" spielte, gab er seinen Besuchern noch eine Botschaft mit auf den Weg.
Grönemeyer lieferte mit seinen beiden Konzerten die Ouvertüre für die kommenden Schlosslichtspiele, die das Verfassungsjubiläum - 75 Jahre Grundgesetz - zum Thema haben. Der Künstler trug sich vor seinen Auftritten auch in das Golden Buch der Stadt Karlsruhe ein.
Bei aller Freude auch Ärger und Unmut im Publikum
Einen Wermutstropfen gab es dann doch bei den Konzerten auf dem Karlsruher Schlossplatz: Zumindest am Freitagabend beschwerten sich viele Besucher über schlechte Sichtverhältnisse im hinteren Bereich. Grund waren Bauzäune mit einem Sichtschutz, der einen direkten Blick auf die Bühne zum Teil unmöglich machte.
Neues Programm zum Start der Schlosslichtspiele 2024
Am Donnerstag, 15. August, um 21:15 Uhr starten die Schlosslichtspiele dann für alle. Der Eintritt ist wie immer frei. Für Verpflegung sorgen verschiedene Stände mit Essen und Trinken rund um den Schlossplatz.
Unter dem Motto "Everybody Counts" haben viele Künstlerinnen und Künstler spektakuläre Designs entwickelt, die sich alle mit einem Thema beschäftigen: 75 Jahre Grundgesetz. Das Design von John Tettenbron und Kourtney Lara Ross zeigt bunte Wesen, wie in einem Videospiel, die auf verschiedenen Wegen versuchen müssen, miteinander auszukommen. "Discourse" heißt das Projekt und soll Diskussionen und Debatten in einer Gesellschaft verbildlichen. Verstärkt wird das Gaming-Gefühl durch die Musik, die an Videospiele aus den 90ern erinnern soll.
Insgesamt acht Shows wurden für das Programm der Schlosslichtspiele Karlsruhe in diesem Jahr neu gestaltet. Bis Mitte August werden insgesamt 36 neue und alte Shows gezeigt. Besonderes Programm gibt es unter anderem am 17. August zum "Umzug in die Zukunft" und am 1. September zum Anti-Kriegs-Tag zu sehen.
Neu ist das Weinleuchten am ersten Septemberwochenende vor dem Karlsruher Schloss. Hier kann man schon mittags eine Auswahl an Weinen aus der Region genießen.
Medienkunst in der Innenstadt
Nicht nur die Schlossfassade wird beleuchtet, auch in Teilen der Innenstadt werden Gebäude in Szene gesetzt. An die großen Säulen vor der evangelischen Stadtkirche werden beispielsweise vergrößerte Strukturen von Baumrinde projiziert. Zusammen mit einem dazugehörigen Klangstück, das über einen QR-Code abrufbar ist, soll man so die untrennbare Verbindung zur Natur auch auf dem Marktplatz fühlen können.
Die diesjährigen Schlosslichtspiele dauern bis zum 15. September. Sie wurden 2015 zum 300. Stadtgeburtstag Karlsruhes vom Medienkünstler Peter Weibel ins Leben gerufen. Seitdem haben den Angaben zufolge mehr als zwei Millionen Menschen die Lichtshow gesehen.