Ein Jahr nach spektakulärem Unfall

Neues Schleusentor in Iffezheim eingebaut

Stand
Autor/in
Susann Bühler
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Cornelia Stenull
Ein Foto von Cornelia Stenull

Vor einem Jahr wurde das Schleusentor bei Iffezheim bei einem spektakulären Unfall zerstört. Nach monatelangen Reparaturarbeiten wurde am Dienstag ein neues Tor eingesetzt.

Am Dienstag wurde in die Schleuse Iffezheim (Kreis Rastatt) ein neues Tor eingesetzt, nachdem es vor einem Jahr bei einem Unfall mit einem Güterfrachtschiff zerstört wurde. Schiffskapitäne auf dem Rhein können also aufatmen, denn die Wartezeit an der Schleuse hat damit bald ein Ende. Über die gesamte Dauer der Reparaturarbeiten war der komplette Schiffsverkehr über eine einzige anstatt zwei Schleusenkammern abgewickelt worden.

In diesem Video sehen Sie, wie das Schleusentor eingebaut wurde:

Neues Tor für Schleuse Iffezheim - Anlieferung und Einbau

Das neue Schleusentor ist von einer Spezialfirma in Papenburg gefertigt und per Schiff rheinaufwärts bis Iffezheim gebracht worden. In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde die Schleuse, die fast ein Jahr trocken lag, für die Anlieferung mit Wasser geflutet. Zwei Spezialkräne hoben das neue 82 Tonnen schwere Tor zunächst vom Schiff an Land. Dort wurde das Tor für den Einbau vorbereitet - mit Rollen und Dichtungen versehen.

Danach kam der entscheidende Schritt: Das Tor - 24 Meter breit und 8,50 Meter hoch - wurde per Kran von oben passgenau in die Schienen der Schleuse eingesetzt.

Das ist dann der entscheidende Moment. Dann werden wir sehen, ob das Tor auch wirklich passt.

Einbauarbeiten des Schleusentores dauern bis Jahresende

In den kommenden Tagen und Wochen folgt die Endmontage: Die Antriebstechnik und ein Laufsteg werden montiert, die Elektrik wird am Tor angebracht. Alles erfolgt unter der Leitung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Oberrhein, das die Arbeiten überwacht. Wenn alles nach Zeitplan läuft, soll die Schleuse im Januar wieder in Betrieb genommen werden.

Rheinschleuse Iffenzheim: Das neue Tor ist in die Schleuse eingesetzt.
Iffenzheim: Das neue Tor sitzt in der Schleuse. Danach folgt die Endmontage des Tores.

Nach dem Unfall: Ausbau des Tores war schwierig

Schon der Ausbau des alten Schleusentores im Frühjahr gestaltete sich schwierig. Der Austausch des deformierten Tores war äußerst kompliziert. Zunächst mussten ein Gerüst und eine Kranvorrichtung konstruiert werden. Danach musste das etwa 80 Tonnen schwere Tor mit schwerem Gerät in Stücke geschnitten und nach oben hin abtransportiert werden. "Die größte Herausforderung wird sein, dass Tor herauszuheben", sagt Projektleiter Christian Tritschler damals. Im März haben wir in einem Artikel über den Ausbau des Schleusentors berichtet.

Ein Güterschiff steckt im Schleusentor der Schleuse Iffezheim
Ein Schiff hat im vergangenen Jahr das Schleusentor bei Iffezheim zerstört. Nun soll ein neues Tor eingebaut werden.

Ein-Schleusen-Betrieb war ein Risiko

Für die Projektleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts waren die vergangenen zwölf Monate eine Zitterpartie: Das Risiko, dass auch die zweite Schleusenkammer ausfällt - etwa durch einen technischen Defekt - war nicht unerheblich. Mit Ausnahme von Wartungsarbeiten kam es jedoch zu keinen größeren Wartezeiten an der zweiten Schleusenkammer. Bis auf eine Ausnahme: Wegen Hochwassers im November 2023 kam es zu einem Stau an der Schleuse Iffezheim: Tagelang lagen über 30 Binnenfrachtschiffe fest.

Die Kosten für das neue Tor sowie für den Aus- und Einbau werden auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Neben dem Strafprozess gegen die Steuerfrau läuft ein Zivilverfahren gegen die niederländische Reederei wegen Schadenersatz.

Ein Jahr nach Unfall an der Schleuse Iffezheim: Steuerfrau verurteilt

Am 11. November 2023 hatte eine Steuerfrau mit einem niederländischen Frachtschiff das geschlossene Schleusentor gerammt und dabei einen Millionenschaden verursacht. Das Schleusentor wurde durch den Aufprall des Binnenschiffs irreparabel beschädigt und musste ausgebaut werden. Am Montag wurde die Frau wegen fahrlässiger Gefährdung des Schiffsverkehrs vor dem Schifffahrtsgericht Kehl zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

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