Anwohner durften in Häuser zurück

Fliegerbombe in Rastatt erfolgreich gesprengt: Bahnstrecke wieder frei

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Oliver Grimm
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Patrick Neumann
Patrick Neumann

In Rastatt ist eine Fliegerbombe am Freitagabend erfolgreich gesprengt worden. Anwohner konnten zurück in ihre Häuser, die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel ist wieder freigegeben.

Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben am späten Freitagabend in Niederbühl bei Rastatt eine Fliegerbombe kontrolliert gesprengt. Sie war am Vormittag bei Bauarbeiten direkt neben Bahngleisen entdeckt worden.

Anwohnerinnen und Anwohner konnten laut Polizei nun wieder zurück in ihre Häuser. Die A5 ist wieder vollständig für den Verkehr freigegeben. Der Abschnitt zwischen Karlsruhe-Süd und Baden-Baden war zwischenzeitlich gesperrt worden, weil er innerhalb des Evakuierungsradius lag.

Bahnstrecke wieder frei

Auch die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel ist wieder frei. Der Fern- und Nahverkehr könne am Samstag wie geplant fahren, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die Stelle sei geprüft worden, bei der Sprengung seien keine Schäden an der Strecke entstanden.

Ein Baggerfahrer hatte die Bombe aus dem zweiten Weltkrieg am Freitagvormittag gefunden - gerade mal 30 bis 40 Zentimeter von den Bahngleisen entfernt. Weil ein Transport oder das Entschärfen zu gefährlich gewesen wäre, mussten die Experten des Kampfmittelräumdienstes die rund 250 Kilogramm schwere Bombe vor Ort kontrolliert sprengen.

5.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen

Etwa 5.000 Menschen in Niederbühl mussten deswegen ihre Häuser verlassen. Zwei erkrankte Menschen wurden zu einer städtischen Anlaufstelle begleitet. Zwei weitere Personen sträubten sich laut Polizei gegen die Evakuierung und wurden in Gewahrsam genommen.

Der Evakuierungsradius betrug 1.000 Meter um den Fundort. Nach Angaben der Stadt Rastatt sollte ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera überprüfen, dass sich im Sperrgebiet keine Personen mehr aufhalten.

Bürgertelefon geschaltet

Die Stadt Rastatt hatte zum Bombenfund und zur Evakuierung ein Bürgertelefon geschaltet. Unter der Nummer 07222 972-7995 war auch eine Ansage geschaltet, die nach der erfolgreichen Bombensprengung Entwarnung gab.

Karte von Rstatt in der das Evakuierungsgebiet mit einem roten Kreis eingezeichnet ist
Evakuierungsgebiet

Geräumt wurden nach Polizeiangaben der Stadtteil Niederbühl, die Münchfeldsiedlung sowie der Leopoldplatz. Für Betroffene, die nicht bei Freunden oder Bekannten unterkommen konnten, wurden Ausweichmöglichkeiten unter anderem in der Badnerhalle eingerichtet. Auch in der Festhalle Förch haben Mitarbeitende der Stadt eine Sammelstelle eingerichtet.

Wie der für Sicherheit und Ordnung zuständige Bürgermeister Arne Pfirrmann (Freie Wähler) sagte, waren zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei, der Behörden in Stadt und Land sowie vom Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk im Einsatz.

Gestresste Fahrgäste an den Bahnhöfen Baden-Baden und Rastatt gestrandet

Der Bombenfund hatte am Freitag auch massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Züge aus Richtung Karlsruhe endeten in Rastatt, die aus Richtung Offenburg in Baden-Baden. Auch die Stadtbahnlinie S7 der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) war betroffen. Busse übernahmen den Pendelverkehr.

Hunderte Fahrgäste waren zwischenzeitlich an den Bahnhöfen in Baden-Baden und Rastatt gestrandet und hofften darauf, schnell einen Ersatzbusplatz zu ergattern, um ihre Reise fortsetzen zu können.

"Ich wollte eigentlich nach Chur in die Schweiz und warte jetzt hier schon zwei Stunden. Es wäre schön gewesen, wenn der Schienenersatzverkehr besser geregelt worden wäre."

An der Bushaltestelle am Bahnhof Rastatt stehen viele Menschen, die in einen Bus wollen.
Busersatzverkehr am Bahnhof in Rastatt

Viel Unmut machte sich bei den Wartenden breit. Sie beklagten vor allem die fehlenden Informationen und dass viel zu wenig Busse für den Pendelverkehr zwischen Baden-Baden und Rastatt zur Verfügung standen.

Viele Menschen warten am Bahnhof Rastatt auf den Ersatzverkehr
Viele Menschen warten am Bahnhof Rastatt auf den Ersatzverkehr
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