Die Genehmigung des Landratsamts Karlsruhe für das Großprojekt in Bad Schönborn (Kreis Karlsruhe) ist da: Auf einer Fläche von 8,7 Hektar, also etwa 12 Fußballfeldern, soll auf dem Philippsee im Ortsteil Langenbrücken eine schwimmende Photovoltaik-Anlage entstehen.
Photovoltaik-Anlage entsteht auf Philippsee in Bad Schönborn
Laut Landratsamt Karlsruhe erreicht die Anlage eine Leistung von 15 Megawatt Peak und dient dazu, künftig den Strombedarf des Kieswerks am Philippsee zu decken und überschüssige Energie in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Um mögliche Auswirkungen auf die Umwelt zu überwachen, soll die Gewässerqualität regelmäßig untersucht werden. Die Erlaubnis ist nach Angaben des Landratsamtes auf 25 Jahre befristet.
"Es ist ein Meilenstein für die Realisierung von Deutschlands größter schwimmender Photovoltaikanlage auf unserer Gemarkung erreicht", wird Bad Schönborns Bürgermeister Klaus Detlev Huge (SPD) in der Mitteilung des Landratsamtes zitiert. Der Gemeinderat habe für dieses "Vorzeigeprojekt der Energiewende" auf dem Philippsee mit einstimmigen Beschlüssen zuvor gerne die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Das Landratsamt habe das erste derartige Verfahren im Kreis Karlsruhe in neun Monaten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Die jetzt erteilte Genehmigung setze einen Maßstab für alle nachfolgenden Verfahren.
Kritik an Gesetzesvorgaben zu schwimmenden Photovoltaik-Anlagen
Schwimmende Photovoltaikanlagen können nach Ansicht von Umweltexperten einen Beitrag zur Energiewende leisten. Laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) gibt es vor allem im Oberrheingraben viele aktiv betriebene Baggerseen und damit eine Vielzahl an potenziellen Flächen für entsprechende Projekte. Ein schwimmende Photovoltaikanlage gibt es beispielsweise bereits in Renchen im Ortenaukreis. In Durmersheim im Kreis Rastatt sollen ebenfalls Solarpanels auf einem See angebracht werden. Allerdings dürfen entsprechende Anlagen laut Gesetz nur 15 Prozent eines Sees einnehmen.
Das sieht auch Bürgermeister Klaus Detlev Huge kritisch. Die Bundesregierung sei gefordert, die Beschränkung auf nur 15 Prozent der Seefläche schnellstmöglich aufzuheben. Das Projekt auf dem Philippsee musste demnach wegen dieser Einschränkung von geplanten 12 Hektar auf 8,7 Hektar reduziert werden. Und das, obwohl alle anderen Nutzer des Sees, wie zum Beispiel Restaurantpächter, Surfer und Angler, auch der größeren Lösung zugestimmt hätten, so Huge.