In Forbach-Herrenwies (Kreis Rastatt) entsteht derzeit ein neues Nationalparkhaus. Geplant ist, dass es im Herbst 2024 eröffnet wird. Wenn es keine Verzögerungen gibt, zum Beispiel weil das Wetter nicht mitspielt, sagt Ursula Pütz. Sie leitet neben dem Nationalparkzentrum am Ruhestein künftig auch das Nationalparkhaus in Herrenwies.
Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1749, ein ehemaliger Rossstall, soll ein weiterer Anlaufpunkt für Besucherinnen und Besucher des Nationalparks Schwarzwald sein, neben dem Nationalparkzentrum Ruhestein.
Historische Gemäuer erhalten
Die Mauern aus Sandstein des Gebäudes mit einer Grundfläche von rund 9 mal 12 Metern stehen noch. Auch im Innern wurden Holzbalken erhalten, wo es ging.
Außerdem entstand ein kleiner Anbau, in dem die Technik ihren Platz findet. Als Rossstall waren in dem Gebäude früher die Pferde untergebracht, die Baumstämme aus dem Wald geholt haben. Dann wurde es von Waldarbeitern als Lager und Werkstatt genutzt.
Das Nationalparkhaus in Herrenwies soll eine Brücke zum großen Nationalparkzentrum am Ruhestein schlagen. Am Ruhestein steht die Ökologie des Waldes im Vordergrund, im deutlich kleineren Gebäude in Herrenwies soll es die Beziehung des Menschen zum Wald sein.
Interaktive Ausstellung im Nationalparkhaus
Nach dem Umbau sollen auf zwei Stockwerken rund 260 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss soll es unter anderem eine interaktive Ausstellung geben. Sie soll zeigen, wie der Wald rund um Herrenwies in der Vergangenheit genutzt wurde, von Beweidung und Glashütten bis hin zum Holzeinschlag. Wie das den Wald geprägt hat, sollen Modelle und historische Bilder verständlich machen. Außerdem werden in Filmen und mit Texten Geschichten erzählt, die vor Ort in Herrenwies stattgefunden haben.
Neben der Ausstellung soll es eine Infotheke geben. Außerdem ist im Obergeschoss ein Raum für pädagogische Arbeiten geplant, zum Beispiel wenn Schulklassen oder Kindergärten zu Gast sind.
Knapp 2,5 Millionen Euro werden investiert
Das Land investiert in den Umbau nach derzeitigem Stand mindestens zwei Millionen Euro. Dazu kommen noch einmal rund 340.000 Euro für die Ausstellung. Nach dem Umbau soll auch alles barrierefrei zugänglich sein. Dazu soll es auch einen Aufzug geben.
Es sei wichtig, auch im Nordteil des Nationalparks eine Anlaufstelle zu haben, betont Nationalparkleiter Wolfgang Schlund.
Erweiterung des Nationalparks offen
Derzeit ist der Nationalpark Schwarzwald zweigeteilt. Es gibt einen Nord- und einen Südteil. Geplant ist, beide Teile zusammenzuführen. Dazwischen liegen rund 2.900 Hektar Wald, die der privaten Waldgenossenschaft Murgschifferschaft gehören. Wie weit die Planungen sind, will Nationalparkleiter Wolfgang Schlund nicht kommentieren. Das sei eine Entscheidung der Politik. Er glaube aber, dass die Entscheidung über die Zusammenführung in den nächsten zwei Jahren komme.