Autos sind mit Rehen, Wildschweinen und Dachsen kollidiert. Das meldeten die Polizeireviere Rastatt, Baden-Baden, Bühl, Achern, Kehl und Lahr mitteilten. Bei den insgesamt neun Wildunfällen in einer Nacht sei niemand verletzt worden. Der Schaden an den Fahrzeugen wird auf 14.500 Euro geschätzt. Die meisten Tiere wurden laut Polizei bei den Zusammenstößen getötet.
Wild in der Dämmerung auf Futtersuche - Vorsicht auf Waldstraßen
Vor allem in der Dämmerung morgens und abends sowie in der Nacht sei mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen, betont die Polizei. Zehntausende Wildunfälle passieren jedes Jahr in Deutschland, wobei die Zahlen im Herbst regelmäßig deutlich nach oben gehen. Dann sind die Tiere intensiv auf Nahrungssuche, um sich auf den Winter vorzubereiten, so der Landesjagdverband Baden-Württemberg. Auf ihren Wanderungen kreuzten sie dann Straßen. Hinzu kommt, dass gerade nach der Zeitumstellung viel mehr Fahrzeuge in der Dämmerung unterwegs sind.
Stop Roadkill! Tod im Sekundentakt - Was tun gegen Wildunfälle?
Mehr als 250.000 Wildunfälle passieren Jahr für Jahr auf deutschen Straßen, schätzen Fachleute. Was können wir gegen den Tod so vieler Tiere tun?
Ein besonderes Risiko besteht laut Jagdverband auf Straßen, die durch den Wald führen oder entlang der Wald-Feld-Kante. Besonders gefährlich seien neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehalte. Da helfe eigentlich nur, langsamer zu fahren. Tempo 80 statt 100 verringere den Bremsweg schon um 25 Meter. Schlechte Sicht und rutschige Straßen seien eine zusätzliche Gefahr.
Im Herbst: Rehe besonders oft in Wildunfälle verwickelt
Sollte am Straßenrand ein Tier auftauchen, empfiehlt der Landesjagdverband abzublenden, zu hupen und zu bremsen. In jeden zweiten Wildunfall bundesweit sind Rehe verwickelt, wie eine Studie des Verbandes ergab. Bei einem Drittel aller Wildunfälle werden kleinere Säugetiere, wie Hase oder Igel, getötet.
Kreis wird zur Modellregion 500 Unfälle mit Wildtieren im Jahr: Enzkreis trifft Maßnahmen dagegen
Im Enzkreis gibt es besonders viele Wildunfälle. Deswegen wird das Gebiet zu einer Modellregion. In Zukunft sollen verschiedene Maßnahmen Unfälle verhindern. Erste Tests laufen.
Der Landesjagdverband veranschaulicht die Wucht des Aufpralls beim Zusammenstoß mit einem Wildschwein: Bei 60 km/h wirkten da Kräfte, als würde sich ein dreieinhalb Tonnen schweres Nashorn unsanft auf die Motorhaube setzen.
Nach einem Wildunfall - so verhalten Sie sich richtig
Im Falle einer Kollision sollte die Unfallstelle abgesichert und die Polizei oder der örtliche Jagdpächter benachrichtigt werden. Verletzte Tiere besser nicht anfassen und nicht vom Unfallort entfernen, heißt es vom ADAC. Die Stelle sollte markiert werden, damit verletzte Tiere gesucht werden können. Wildtiere anzufahren ist nicht strafbar, Fahrerflucht zu begehen und einen Wildunfall nicht zu melden, allerdings schon.