Meldungen aus Raum Rastatt und Baden-Baden

Neun Wildunfälle in einer Nacht - Gefahr in der Dämmerung im Herbst steigt

Stand
Autor/in
Katharina Raquet
Bild von Katharina Raquet

Im Herbst werden wieder vermehrt Unfälle mit Wild auf den Straßen gemeldet, wie kürzlich im Raum Baden-Baden, Rastatt und Achern. Tipps für Autofahrer hat der Landesjagdverband Baden-Württemberg.

Autos sind mit Rehen, Wildschweinen und Dachsen kollidiert. Das meldeten die Polizeireviere Rastatt, Baden-Baden, Bühl, Achern, Kehl und Lahr mitteilten. Bei den insgesamt neun Wildunfällen in einer Nacht sei niemand verletzt worden. Der Schaden an den Fahrzeugen wird auf 14.500 Euro geschätzt. Die meisten Tiere wurden laut Polizei bei den Zusammenstößen getötet.

Wild in der Dämmerung auf Futtersuche - Vorsicht auf Waldstraßen

Vor allem in der Dämmerung morgens und abends sowie in der Nacht sei mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen, betont die Polizei. Zehntausende Wildunfälle passieren jedes Jahr in Deutschland, wobei die Zahlen im Herbst regelmäßig deutlich nach oben gehen. Dann sind die Tiere intensiv auf Nahrungssuche, um sich auf den Winter vorzubereiten, so der Landesjagdverband Baden-Württemberg. Auf ihren Wanderungen kreuzten sie dann Straßen. Hinzu kommt, dass gerade nach der Zeitumstellung viel mehr Fahrzeuge in der Dämmerung unterwegs sind.

Ein besonderes Risiko besteht laut Jagdverband auf Straßen, die durch den Wald führen oder entlang der Wald-Feld-Kante. Besonders gefährlich seien neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehalte. Da helfe eigentlich nur, langsamer zu fahren. Tempo 80 statt 100 verringere den Bremsweg schon um 25 Meter. Schlechte Sicht und rutschige Straßen seien eine zusätzliche Gefahr.

Im Herbst: Rehe besonders oft in Wildunfälle verwickelt

Sollte am Straßenrand ein Tier auftauchen, empfiehlt der Landesjagdverband abzublenden, zu hupen und zu bremsen. In jeden zweiten Wildunfall bundesweit sind Rehe verwickelt, wie eine Studie des Verbandes ergab. Bei einem Drittel aller Wildunfälle werden kleinere Säugetiere, wie Hase oder Igel, getötet.

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Nach einem Wildunfall - so verhalten Sie sich richtig

Im Falle einer Kollision sollte die Unfallstelle abgesichert und die Polizei oder der örtliche Jagdpächter benachrichtigt werden. Verletzte Tiere besser nicht anfassen und nicht vom Unfallort entfernen, heißt es vom ADAC. Die Stelle sollte markiert werden, damit verletzte Tiere gesucht werden können. Wildtiere anzufahren ist nicht strafbar, Fahrerflucht zu begehen und einen Wildunfall nicht zu melden, allerdings schon.

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