In Zukunft soll es pro Jahr weniger Wildunfälle im Enzkreis geben. Der Kreis liegt landesweit mit 500 Unfällen jährlich statistisch weit vorne, sagt der Wildtierbeauftrage im Enzkreis, Bernhard Brenneis. Deswegen wurde der Enzkreis als eine von zwei Modellregionen in Baden-Württemberg ausgewählt - zur Prävention vor Wildunfällen.
Deutschlandweit gibt es jährlich über 2000 Verletzte nach Wildunfällen. Am häufigsten passieren Unfälle mit Rehen. Klar, ganz verhindern lassen sich die Wildunfälle nicht. Aber der Wildtierbeauftragte im Enzkreis, Bernhard Brenneis, findet trotzdem, dass man versuchen sollte, Unfälle zu verhindern. Er wurde schon zu vielen Unfällen im Kreis gerufen und weiß, wie traumatisierend solche Erfahrungen für die Autofahrerinnen und Autofahrer sein können:
Wie Sie sich bei einem Wildunfall verhalten sollen, sehen Sie in diesem Video:
Moderne Warntafeln und Tempolimits sollen Unfälle mit Wildtieren verhindern
Acht Straßen im Kreis wurden für das Projekt ausgewählt. Sie alle sind Unfallschwerpunkte bei Wildunfällen. Jede Straße bekommt eine Maßnahme, die die Zahl der Unfälle reduzieren soll. Die B294 zwischen Bretten und Bauschlott, zum Beispiel, hat in jeder Fahrtrichtung ein neues Warnschild bekommen. Jedes Mal, wenn ein Auto vorbeifährt, blinkt dort ein gelbes Reh. Es soll vor allem in der Dämmerung besser erkennbar sein als die herkömmlichen weißen Schilder mit schwarzem Reh und rotem Dreieck.
An anderen Straßen wurde ein Tempolimit von 70 Stundenkilometern eingeführt. An einem weiteren Unfallschwerpunkt soll es weniger hohes Gras und Gebüsch am Straßenrand geben, in dem sich die Tiere gut verstecken könnten
Enzkreis wird von Land und Forschenden unterstützt
Begleitet wird das Projekt von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg. Welche Auswirkungen die Maßnahmen auf die Unfallstatistik haben, soll sich gegen Ende des Jahres zeigen.